Japan überwindet Rezession

Japan überwindet Rezession

Japans Premierminister Shinzo Abe.

Tokio – Japans Wirtschaft hat die Rezession überwunden, erholt sich aber schwächer als erwartet. Wie die Regierung am Montag mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der drittgrössten Volkswirtschaft zwischen Oktober und Dezember nach vorläufigen Daten um eine hochgerechnete Jahresrate von 2,2 Prozent. Ökonomen hatten mit einem deutlich stärkeren Wachstum von etwa 3,6 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorquartal legte die Wirtschaft um 0,6 Prozent zu. Die Daten zeigen nach Ansicht von Analysten, wie schwierig es für Ministerpräsident Shinzo Abe weiterhin ist, Japan aus der 20-jährigen Stagnation herauszuholen.

Es ist das erste Mal seit drei Quartalen, dass die Wirtschaft des Landes wieder zulegte. Daraufhin stieg der Nikkei-Index an Tokios Börse auf den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren. In Folge einer Anhebung der Mehrwertsteuer zum 1. April vergangenen Jahres war Japan in den beiden folgenden Quartalen in eine Rezession abgerutscht. Zwar schwächte sich der Yen im Zuge einer drastischen Lockerung der Geldpolitik rasant ab, was Exportunternehmen wie Toyota zu Rekordgewinnen verhalf. Zugleich aber führte die rasante Abschwächung der Währung zu gestiegenen Importkosten. Die dadurch bewirkte Preissteigerung dämpfte zudem die Kaufkraft der Menschen.

Konsum bleibt schwach
Der Konsum, der in Japan zu 60 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt, legte im vierten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorquartal lediglich um magere 0,3 Prozent zu. Manche Ökonomen sind skeptisch, ob die Binnennachfrage in nächster Zeit deutlich steigen wird. Die bisherigen Lohnzuwächse reichten nicht aus, um die gestiegenen Preise auszugleichen. So waren die Reallöhne im Vergleich zum Quartal Juli bis September lediglich um 0,1 Prozent gestiegen. Japan habe zwar das Schlimmste hinter sich gelassen, doch die weiteren Aussichten seien kein Grund zu Optimismus, sagte Yasunari Ueno von Mizuho Securities der Nachrichtenagentur Kyodo.

Dennoch gab sich die Regierung zuversichtlich. Er erwarte, dass sich der private Konsum bald erholt, sagte der Minister für Wirtschafts- und Fiskalpolitik, Akira Amari. Positiv werteten Analysten, dass Japans Exporte im Schlussquartal 2014 deutlich um 2,7 Prozent anzogen. Die Unternehmensinvestitionen erhöhten sich um 0,1 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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