US-Schluss: Dow erholt – Krisengipfel sorgen für Vorsicht
New York – Die Krisengipfel zu Griechenland und der Ukraine haben am Mittwoch für Zurückhaltung an der Wall Street gesorgt. Nach moderaten Verlusten, die den Handelsverlauf über weite Strecken prägten, erholte sich der US-Leitindex Dow Jones Industrial weitgehend und schloss fast unverändert. Leichte Gewinne gab es hingegen an der technologielastigen Börse Nasdaq, wo die Apple-Aktionäre Rekorde feierten.
Der Dow trat bei Handelsschluss mit minus 0,04 Prozent bei 17 862,14 Punkten auf der Stelle. Der marktbreite S&P-500-Index beendete den Tag prozentual unverändert bei 2068,53 Punkten. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,38 Prozent auf 4297,28 Punkte nach oben.
Konkret Neues gab es zu Griechenland noch nicht. Es werde darauf spekuliert, dass es zu einer Einigung zwischen Griechenland und den anderen Euroländern komme, sagte Analyst Jens Klatt von DailyFX. Brüssel dürfte um jeden Preis vermeiden wollen, dass Griechenland neue Kreditgeber in Russland oder China finde. Laut Analyst Dirk Gojny von der National-Bank dürfte eine mögliche Einigung allerdings auf sich warten lassen: «Wenn es einen wie auch immer gearteten Kompromiss geben sollte, dann erst in allerletzter Sekunde, also kurz vor der Zahlungsunfähigkeit des Landes.»
Bewegung scheint es hingegen in Minsk gegeben zu haben, wo sich die Regierungschefs aus Russland und der Ukraine mit denen aus Deutschland und Frankreich zusammengesetzt hatten. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagte am Abend, die Gespräche verliefen «aktiv». Im kleinen Kreis wurde schliesslich nach den Beratungen in grosser Runde weiter verhandelt.
Unter den Einzelwerten standen im Nasdaq 100 die Aktien des erfolgsverwöhnten iPhone-Herstellers Apple mit einem Rekordhoch im Blick. Zeitweise waren sie bis auf 124,92 US-Dollar geklettert und profitierten dabei von einer positiven Studie der US-Bank JPMorgan zur neuen Computeruhr. Aus dem Handel gingen die Papiere mit einem Aufschlag von 2,34 Prozent auf 124,88 Dollar. Am Vorabend bereits war der weltgrösste Börsenkonzern erstmals auf Schlussstandsbasis mehr als 700 Milliarden Dollar wert gewesen.
Ansonsten standen Quartalsberichte von Nachzüglern der US-Berichtssaison an. So legten die PepsiCo-Titel um 2,46 Prozent zu. Der Softdrink- und Snackhersteller übertraf die Gewinnerwartungen und kündigte Aktienrückkäufe an. Der Lebensmittelkonzern Mondelez , der etwa für Milka-Schokolade oder Philadelphia-Frischkäse bekannt ist, hatte dank eines strikten Sparkurses und höherer Preise mehr als erwartet verdiente. Für 2015 wurde ein prozentual zweistelliges Wachstum in Aussicht gestellt, was den Titeln ein Plus von 2,60 Prozent eintrug.
Zahlen und Aussagen zum Umsatzwachstum liessen die Aktien des Internet-Unternehmens AOL um etwas mehr als 10 Prozent einbrechen. Dagegen sprangen die Titel des kanadischen Unternehmens Ballard Power Systems im New Yorker Handel um rund 60 Prozent hoch. Für 50 Millionen US-Dollar sicherte sich VW über die Tochter Audi den Zugriff auf Patente für den Antrieb mit Brennstoffzellen. Die Patente wurden dem Partner Ballard abgekauft und zudem die Zusammenarbeit um zwei Jahre bis März 2019 verlängert. (awp/mc/pg)