GKB steigert Konzerngewinn 2014 um 1,6% auf 163,8 Mio CHF

GKB steigert Konzerngewinn 2014 um 1,6% auf 163,8 Mio CHF

Alois Vinzens, Vorsitzender der GKB-Geschäftsleitung. (Foto: GKB)

Chur – Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat sich im Rahmen der Erwartungen entwickelt. Der Konzerngewinn stieg um 1.6% auf CHF 163.7 Mio. Zum Ergebnis trugen ein Wachstum und eine hohe Produktivität bei. In Berücksichtigung des Ergebnisses schüttet die Bank eine unveränderte Dividende von CHF 38 oder total CHF 95 Mio. an den Kanton Graubünden und die Partizipanten aus.

«Das Bankgeschäft – und damit die GKB – steht weiterhin vor grossen Herausforderungen. Dank ihrer hervorragenden Produktivität sowie ihrer überdurchschnittlichen Eigenmittelausstattung verfügt die Bank über ein sehr starkes Fundament. Die künftigen Herausforderungen können somit zielgerichtet und trotz erschwerten Rahmenbedingungen mit Zuversicht angegangen werden», hält Bankpräsident Peter Fanconi fest. «Mit dem Geschäftsergebnis 2014 sind wir zufrieden. Wir haben die Wachstumschancen genutzt und uns im Markt stärker verankert. Damit haben wir die Grundlagen für neues Wachstum im Kommissionsgeschäft gelegt», kommentiert CEO Alois Vinzens den Jahresabschluss der Graubündner Kantonalbank.

Kundengeschäft: Erstmals über CHF 30 Mia. Kundenvermögen
Das Kundenvermögen erhöhte sich durch die positive Entwicklung an den Kapitalmärkten um +2.2% auf CHF 30.2 Mia. Insbesondere die Abflüsse von Kunden mit ausländischem Domizil führten zu einem Nettoabfluss beim Kundenvermögen von CHF -182.7 Mio. Das Wachstum bei den Kundenausleihungen betrug gute 3.3%. Dies obwohl aufgrund der neuen Liquiditätsvorschriften Anlagen des Cash Management von CHF 250 Mio. zurückbezahlt werden mussten. Die Hypotheken wuchsen um CHF 840 Mio. oder 6.5%. Dieses Wachstum wurde mit 3.3% von der Finanzierung risikoarmer ausserkantonaler Hypotheken getragen.

Bruttoertrag: Tiefe Geld- und Kapitalmarktsätze belasten Zinsergebnis
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft (-2.6%) sank aufgrund der anhaltend tiefen Geld- und Kapitalmarktsätze weiter. Die Margen bei den Spar- und Anlagegeldern schrumpften trotz Konditionenanpassungen. Die konsequente Absicherung der langfristigen Ausleihungen führte im Tiefzinsumfeld zusammen mit dem beschränkten Zinssenkungspotenzial bei den Kundengeldern zu einem Minderertrag. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg leicht auf CHF 113.2 Mio. Ein Rückgang der Transaktionen im Beratungsgeschäft sowie die erwähnte Veränderung in der Kundenstruktur konnten durch die erfreuliche Entwicklung bei den Vermögensverwaltungsmandaten kompensiert werden.

Geschäftsaufwand: Einmalige Kosten der Pensionskasse belasten
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um +1.4 % oder CHF +2.3 Mio. Die Mehraufwendungen erklären sich durch eine Systemumstellung und einen Leistungsausbau der Pensionskasse (CHF +3.4 Mio.), wobei Mehrkosten von CHF 2.8 Mio. einmalig sind. Trotz dieses Sonderaufwandes ist die Produktivität der Bank, gemessen an der Cost/Income-Ratio II mit 48.8%, nach wie vor ausgezeichnet. Ohne Berücksichtigung der Sonderfaktoren liegt die Kennzahl bei 48.0%.

Bruttogewinn leicht rückläufig; Konzerngewinn gesteigert
Das operative Ergebnis (Bruttogewinn) reduzierte sich im erwarteten Rahmen um 3.3% auf CHF 207.3 Mio. Die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste belasteten die Erfolgsrechnung mit CHF 6.6 Mio. weit weniger als im Vorjahr (CHF 9.2 Mio.). Die Bonitätsrisiken entlasteten die Erfolgsrechnung mit CHF +1.5 Mio. (VJ: CHF -0.2 Mio.). Der minimale Bestand an Krediten mit Zahlungsverzug (Non Performing Loans) liegt mit 0.18% auf einem historisch tiefen Niveau. Der ausgewiesene Konzerngewinn erhöhte sich nach Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken um +1.6% auf CHF 163.8 Mio.

US-Steuerprogramm: Arbeiten abgeschlossen
Die Graubündner Kantonalbank nimmt in der Kategorie 2 am US-Steuerprogramm teil. Die Analyse der Kundendaten wurde planmässig abgeschlossen. Die Ergebnisse bestätigen die ursprüngliche Risikoeinschätzung. Die GKB musste im Herbst 2014 keine Daten nachliefern. Der Abschluss des Verfahrens verzögert sich. Die Bank hat entsprechend Rückstellungen für Verfahrenskosten und eine potenzielle Busse gebildet.

Enormes Polster
Die GKB verfolgt längerfristig das Ziel, sich mit einer überdurchschnittlichen Eigenmittelausstattung positiv vom Markt abzuheben. Die gewichtete Kapitalquote beträgt unveränderte 18.9% (CET1-Ratio) und besteht vollständig aus hartem Kernkapital. Gegenüber der aufsichtsrechtlich geforderten Quote von 12.7% (inklusive antizyklischem Puffer per 30. Juni 2014) verfügt die Bank damit über ein enormes Polster.

Ausschüttung: CHF 99.7 Mio. für Kanton, Partizipanten und Öffentlichkeit
Aufgrund des guten Ergebnisses wird eine unveränderte Dividende von CHF 38 ausgeschüttet. Die Payout Ratio beträgt 52.3% und liegt in der angestrebten Bandbreite von 50 bis 60%. Insgesamt werden über Dividenden und die Abgeltung der Staatsgarantie CHF 97.7 Mio. an den Kanton Graubünden und die Partizipanten ausgeschüttet. Dem Beitragsfonds für nichtkommerzielle Projekte aus den Bereichen Kultur, Gemeinnütziges, Sport, Wirtschaft und Tourismus sowie Gesellschaftliches wurde erneut CHF 2 Mio. zugewiesen.

Ausblick 2015: Zinsergebnis belastet stark
Die Graubündner Kantonalbank geht für 2015 von einem anspruchsvollen Umfeld mit negativen Geld- und Kapitalmarktzinsen aus. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und die Negativzinsen beeinflussen das Geschäftsergebnis der GKB negativ. Die Bank erwartet einen Rückgang des Gewinnes pro PS auf CHF 64 bis 68, was einem soliden Gewinn zwischen CHF 160 und 170 Mio. entspricht. Aufgrund der Marktturbulenzen geht sie von einem Nettoneugeldzufluss von CHF 200 Mio. und einem Wachstum im Ausleihungsgeschäft von CHF 450 Mio. aus. Die GKB rechnet auch für 2015 mit einer unveränderten Dividendenausschüttung. (GKB/mc/ps)

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