EU-Schluss: Bester Jahresstart seit 1989
Paris – Sorgen über die Entwicklung in Griechenland und Verluste an den US-Börsen haben die europäischen Börsen am Freitag belastet. Trotz der Verluste am letzten Handelstag des Monats verzeichneten die Aktienmärkte in Europa dank der EZB-Geldschwemme aber den besten Jahresauftakt seit 1989. Der breit gestreute Stoxx 600 Europa stieg im Januar um knapp 7,2 Prozent. Am Freitag gab er jedoch wie die meisten wichtigen Indizes nach.
Der EuroStoxx 50 büsste zum Wochenausklang 0,60 auf 3351,44 Punkte ein, während der CAC 40 in Paris 0,59 Prozent auf 4604,25 Punkte nachgab. In London verlor der FTSE 100 0,90 Prozent auf 6749,40 Punkte. Deutliche Verluste gab es erneut in Athen. Dort verlor der auch als ASE bekannte Leitindex Athex Composite weitere 1,6 Prozent. Damit summiert sich der Verlust des Index seit dem Wahlsieg des Linksbündnisses Syriza am vergangenen Wochenende auf rund 14 Prozent.
Europaweit gaben vor allem die Bank- und Telekomaktien nach. Im Finanzsektor sorgte wieder einmal ein Bericht über einen noch höheren Kapitalbedarf der italienischen Krisen- und Skandalbank Monte dei Paschi für Verunsicherung. Die Papiere von Monte dei Paschi verloren knapp acht Prozent und bauten damit ihre ohnehin schon hohen Verluste der vergangenen Monate noch aus. In ihrem Fahrwasser gehörte die italienische Grossbank Unicredit mit einem Abschlag von knapp drei Prozent zu den grössten Verlierern im EuroStoxx 50.
Im Telekomsektor sorgten die Zahlen des britischen Konzerns BT Group für Ernüchterung. Dessen Aktien gaben um 2,6 Prozent nach und belasteten damit auch andere Werte der Branche, die zuletzt gut gelaufen war. In London gab zudem die Aktie des der British-Airways-Mutter IAG nach dem Einstieg von Qatar Airways um 3,46 Prozent nach.
In Grossbritannien standen zudem die Papiere von Lebensmittelhändlern unter Druck. Die Aktien von Sainsbury und Morrison (Wm.) Supermarkets verloren jeweils rund drei Prozent. Der britische Wirtschaftsminister Vince Cable belastete die Branche mit einer Parlamentsinitiative, die hohe Strafen für Supermarktketten vorsieht, die ihre Zulieferer gängeln. (awp/mc/pg)