EU-Parlamentspräsident fühlt neuer Regierung in Athen auf den Zahn

EU-Parlamentspräsident fühlt neuer Regierung in Athen auf den Zahn

Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments. (Foto: EU-Parlament)

Athen – Spannung vor dem ersten hohen Besuch aus der EU nach dem Regierungswechsel in Athen: Mit dem neuen Regierungschef Alexis Tsipras werde er «Tacheles» reden, sagte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz der «Bild»- Zeitung vor dem am Donnerstagnachmittag geplanten Gespräch. Athen reagierte gelassen auf die Ankündigung. Man habe seine eigenen Ansichten, wie man aus der Finanzkrise herauskommt, und diese sollten Schulz unterbreitet werden, hiess es aus Kreisen der Regierung.

Tsipras wolle dem EU-Parlamentspräsidenten erklären, wie der Teufelskreis immer neuer Kredite, in dem sich Griechenland befinde, durchbrochen werden könne. «Wir werden sachlich und nicht im Stil der Boulevardpresse miteinander reden», sagte ein hoher Funktionär der neuen Regierung der Deutschen Presse-Agentur in Athen. Zugleich distanzierte er sich von den alten Gewohnheiten der abgewählten Regierung, zu allem Ja und Amen zu sagen. «In Athen gibt es keine «Merkelisten» mehr», sagte der Chef der Syriza-Parteizeitung, Nikos Filis, im griechischen Rundfunk unter Anspielung auf Kanzlerin Angela Merkel.

Athen will Neuregelung beim Schuldenabbau
Die neue Links-Rechts-Regierung in Athen strebe eine Neuregelung beim Schuldenabbau an und möchte diesen mit einer Wachstumsklausel verbunden sehen, verlautete aus Kreisen des Finanzministeriums.

Vom neuen griechischen Aussenminister Nikos Kotzias erwartet die EU Informationen aus erster Hand zur Haltung Griechenlands zu weiteren Sanktionen gegen Russland in der Ukraine-Krise. Kotzias sollte am Donnerstag erstmals an einem Treffen der Aussenminister in Brüssel teilnehmen. (awp/mc/ps)

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