EU-Schluss: Griechenlands Politik sorgt für Verluste
Paris – Unsicherheit angesichts der politischen Entwicklungen in Griechenland haben am Mittwoch Europas Börsen Verluste eingebrockt. Besonders steil abwärts ging es am Athener Aktienmarkt. Der Leitindex der EuroStoxx 50 hielt sich, gestützt von Gewinnen deutscher Aktien, noch recht stabil mit minus 0,40 Prozent bei 3358,96 Punkten. Am Montag hatte er bei 3417 Punkten noch den höchsten Stand seit 2008 erreicht und damit im noch jungen Jahr bereits um achteinhalb Prozent zugelegt.
Der CAC 40 in Paris sank zur Wochenmitte um 0,29 Prozent auf 4610,94 Punkte. In Italien verlor der FTSE Mib 0,81 Prozent und in Spanien sank der Ibex-35-Index um 1,34 Prozent. Um mehr als 9 Prozent abwärts ging es zudem für den griechischen Leitindex. In London hingegen gewann der FTSE 100 0,21 Prozent auf 6825,94 Punkte.
In Griechenland will die neue Links-Rechts-Regierung trotz aller Warnungen der Geldgeber nicht weiter am strikten Sparkurs des Landes festhalten. Der linksgerichtete Ministerpräsident Alexis Tsipras forderte zudem Gespräche mit den internationalen Geldgebern über eine Neuregelung des 320 Milliarden Euro grossen Schuldenberges. Mehrere Minister sagten, dass Privatisierungen gestoppt und Tausende entlassene Staatsdiener wieder eingestellt werden sollen. Marktanalyst Gregor Kuhn vom Broker IG sprach von «lautem Säbel-Rasseln» der Griechen und verwies auf erste Fakten in Sachen Reform-Abbruch durch den Privatisierungs-Stop des Hafens von Piräus. (awp/mc/pg)