EU-Schluss: Talfahrt wegen Sorge um griechischen Euro-Austritt
London – Das kleine Euroland Griechenland hat am Montag Europas Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. Der ebenfalls sehr schwache Euro und der Preisverfall am Ölmarkt tat ein Übriges dazu. Der Eurostoxx 50 beendete den zweiten Handelstag im neuen Jahr schließlich mit einem kräftigen Minus von 3,70 Prozent auf 3023,14 Punkte. Einen solchen deutlichen Verlust an einem einzigen Tag hatte es im gesamten vergangenen Jahr nicht gegeben.
In Paris ging es für den CAC-40-Index zum Wochenstart um 3,31 Prozent abwärts auf 4111,36 Punkte. Der Londoner FTSE-100-Index sackte um 2,00 Prozent auf 6417,16 Zähler ab. In Mailand ging es sogar um knapp 5 Prozent abwärts und in Athen um knapp sechs Prozent.
Für Aufregung sorgte vor allem die in Deutschland wieder aufgeflammte Debatte über ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Währungsraum. Sollte das eurokritische Linksbündnis Syriza die Neuwahlen Ende Januar für sich entscheiden können, zeichnen sich harte Verhandlungen zwischen Athen und seinen Geldgebern ab. Ein Scheitern könnte dazu führen, dass Griechenland den Währungsverbund verlässt. Ein solcher «Grexit» wird an den Märkten zwar nicht mehr als das Horrorszenario empfunden wie noch während der Euro-Krise, «es wäre aber selbstgefällig daraus zu schliessen, dass die Griechenland-Problematik keinerlei Gefahr für den Euroraum mit sich bringt», warnt das Analysehaus Capital Economics.
Diese Debatte belastete auch den Euro, der zeitweise bei unter 1,19 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit März 2006 eingebrochen war. Zudem erregt der Ölpreis-Verfall zunehmend Besorgnis, da dadurch die Inflationsrate immer weiter sinkt. (awp/mc/upd/ps)