Apen verkauft Legacy-Portfolio und wird zur Spice Private Equity
Apen-VR-Präsident Eduardo Leemann.
Zug – Die an der SIX Swiss Exchange kotierte Beteiligungsgesellschaft Apen treibt den unter Verwaltungsratspräsident Eduardo Leemann vor rund eineinhalb Jahren eingeleiteten Umbau der Gruppe weiter voran. Apen verkauft das nicht mehr zum Kerngeschäft gehörende «Legacy-Portfolio», vereinfacht so die Firmenstruktur und heisst neu – sofern die Aktionäre dem zustimmen – Spice Private Equity Ltd. Zudem wird der US-Dollar, sowohl in der Finanzberichterstattung als auch an der Schweizer Börse, zur massgebenden Währung.
Apen hat das «Legacy-Portfolio» per 31. Dezember 2014 für 190 Mio CHF verkauft. Käufer sind Fonds, welche von der Firma Strategic Partners Funds Solutions geführt werden, einer Division von Blackstone, wie Apen am Sonntag mitteilte. Das «Legacy-Portfolio» machte bislang knapp 90% der gesamten Investments aus, die restlichen gut 10% waren in den im Mai 2013 zum Kerngeschäft erklärten Private-Equity-Beteiligungen in Schwellenländern investiert.
Die Transaktion beinhaltet auch den Transfer von Apens Kreditverpflichtungen, womit sich die Gesellschaft vollständig entschuldet. Strategic Partners übernimmt das Restdarlehen in Höhe von 7,8 Mio USD zu pari. In den vergangenen Monaten hatte Apen die Kreditverpflichtungen insbesondere gegenüber wichtigen Aktionär Fortress schrittweise abgebaut.
Struktur vereinfacht
Der Mitte 2014 aufgegleiste Verkauf der Töchter Apen Faith Media Holdings und Apen Holdings sei ein Meilenstein in der Geschichte der Gesellschaft, sagte CEO David Salim am Montag an einer Telefonkonferenz. Die Frage, was mit diesen Einheiten geschehe, habe unter Investoren Unsicherheiten ausgelöst, was auch am Discount der Aktiennotierung zum inneren Wert (NAV) abzulesen gewesen sei. Per Ende September wies Apen je Aktie einen NAV von 43,85 CHF aus während die Titel an der Börse zu 23,10 CHF gehandelt wurden.
Nun habe Apen im Rahmen der Neupositionierung einen wichtigen Schritt vollzogen und zudem die Firmenstruktur vereinfacht und transparenter gestaltet, so David Salim weiter. Mit dem Verkauf reduziert sich die Anzahl von Rechtseinheiten von sieben auf zwei und die Anzahl von Investment Holdings von vier auf eine. Im Portfolio der Apen Holding bleibt lediglich die Apen Bermuda EM.
Mit der Bermuda-Einheit fokussiert Apen ihre Anlagestrategie auf die Schwellenländer. Insgesamt stünden der Gesellschaft in Zukunft für neue Investments über 200 Mio USD zur Verfügung. Aktuell belaufe sich der Cash-Bestand auf über 60 Mio, hiess es dazu. Im Rahmen der Vereinbarung mit Strategic Partners sind Apen derzeit ein Fünftel des Verkaufspreises zugeflossen und bis Ende 2017 werden alle neun Monaten jeweils Zahlungen im Umfang von 37,4 Mio folgen.
Von Apen zu Spice
In Folge des Legacy-Verkaufs ändert Apen auch den Namen der Gesellschaft. Dieser lautet neu Spice Private Equity Ltd, das neue Ticker-Symbol bei der SIX Swiss Exchange ist «SPCE». An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 26. Februar werden die Aktionäre über die Namensänderung abstimmen. Zu den Kernaktionären von Apen gehören GP Investments, Newbury Partners und Fortress Entities.
Weiter stellt das neu benannte Unternehmen bei der Finanzberichterstattung auf die Währung US-Dollar um. Bisher berichtete die «alte» Apen in Schweizer Franken. Auch an der Börse wird der Kurs der Aktie, voraussichtlich ab Mai, neu in Dollar statt in Franken gehandelt. Eine Dekotierung von der Börse sei nach wie vor kein Thema gewesen, versicherte David Salim.
An der Börse ist der Portfolio-Verkauf gut aufgenommen worden. Am ersten Handelstag des neuen Jahres avancieren Apen bis 15.45 Uhr um 7,8 Prozent auf im frühen Geschäft um 5,8% auf 24,25 CHF. (awp/mc/pg)