US-Schluss: Dow Jones erstmals über 18’000 Punkten
New York – Weihnachtsgeschenk an der US-Börse: Überraschend starke Wirtschaftsdaten haben den Dow Jones Industrial kurz vor den Feiertagen erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 18’000 Punkten gehievt. Der Leitindex stieg am Dienstag um 0,36 Prozent auf 18’024,17 Punkte. Im Handelsverlauf hatte er bei 18 069,22 Punkten ein Rekordhoch erreicht. Auch der breit gefasste S&P 500 stieg vorübergehend auf ein Allzeithoch und ging schliesslich mit einem Aufschlag von 0,17 Prozent auf 2082,17 Punkten aus dem Tag. Einzig der technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 scherte aus, er verlor belastet durch hohe Verluste bei Biotech-Titeln 0,33 Prozent auf 4279,30 Zähler.
Der Jubel der Anleger über die weiterhin lockere Geldpolitik der US-Notenbank treibt die US-Börsen seit Mitte vergangener Woche in die Höhe, nachdem sie zuvor eingebrochen waren. Am Montag hatten der Dow-Jones-Index und der breit gefasste S&P 500 bereits auf Rekordhochs geschlossen. Nun gaben die neuesten Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt den Börsianern weiteren Anlass zur Freude. Laut der dritten Schätzung der Regierung hatte die US-Wirtschaft im dritten Quartal überraschend stark an Schwung gewonnen und war so stark gewachsen wie seit elf Jahren nicht mehr.
Positive Daten kamen auch vom US-Immobilienmarkt, wo die Hauspreise im Oktober stärker gestiegen waren als erwartet. Zudem waren die Konsumausgaben der privaten Haushalte im November stärker als gedacht nach oben geklettert. Dem standen einige durchwachsene Daten entgegen, die die gute Stimmung aber nicht trüben konnten. So waren die Aufträge für langlebige Güter im November überraschend gefallen. Zudem hatte sich das US-Verbrauchervertrauen im Dezember weniger aufgehellt als zunächst ermittelt.
Ölwerte waren nach dem jüngsten Anstieg beim Ölpreis wieder gefragt. Chevron Corp. verteuerten sich an der Dow-Spitze um 1,71 Prozent und ExxonMobil-Papiere stiegen um 1,35 Prozent.
Unter den übrigen Einzelwerten standen Gilead Sciences nach ihrem Kursverfall am Vortag weiter im Blick. Sie gaben um weitere 3,71 Prozent nach, nachdem sie am Montag bereits um mehr als 14 Prozent abgesackt waren. Kosten für Gileads Hepatitis-Mittel Sovaldi und Harvoni werden ab dem 1. Januar von einigen US-Krankenkassen nicht mehr erstattet. In diesem Sog gehörten die Titel von Celgene, Regeneron, Vertex, Biogen, Amgen und Alexion mit Abschlägen von rund fünf bis sieben Prozent zu den weiteren grossen Verlierern im Nasdaq 100-Index.
Radian-Titel rückten um mehr 1,97 Prozent vor. Der US-Hypothekenversicherer will sein Geschäft mit Bürgschaftsversicherungen für rund 810 Millionen Dollar an Assured Guaranty verkaufen. (awp/mc/pg)