Swiss Re schätzt Katastrophenschäden für Versicherer auf 34 Mrd Dollar
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Zürich – 2014 haben sich die weltweit durch Katastrophen ausgelösten Schäden verglichen mit früheren Jahren erneut auf tiefem Niveau bewegt. Dabei ist auch die von Versicherungsunternehmen getragene Schadenlast stark zurückgegangen. Die Katastrophen haben zudem insgesamt 11’000 Todesopfer gefordert, was ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert von 27’000 liegt.
Der Rückversicherer Swiss Re schätzt für das zu Ende gehende Jahr den weltweiten gesamtwirtschaftlichen Schaden aus Natur- und Man-made-Katastrophen auf 113 Mrd USD nach 135 Mrd im Jahr 2013, wie am Mittwoch aus den vorläufigen sigma-Schätzungen hervorgeht. Der Betrag liege auch deutlich unter dem Jahresdurchschnitt der vergangenen zehn Jahren von 188 Mrd, schreibt Swiss Re.
Die Versicherer deckten dabei Gesamtschäden im Umfang von 34 Mrd USD ab, was gegenüber den 45 Mrd aus dem Vorjahr einem Rückgang um 24% entspricht. Den Naturkatastrophen schreibt Swiss Re eine Schadenlast von 29 Mrd (VJ 37 Mrd) zu, die verbleibenden versicherten Man-made-Schäden haben sich laut den sigma-Schätzungen auf 5 Mrd belaufen.
Grössere Schäden zu Beginn des Jahres
Extreme Wetterverhältnisse hätten zu Beginn des Jahres in den USA und in Japan geherrscht, und gegen Ende des Jahres sei der Nordosten der USA erneut von tiefen Temperaturen und starken Schneefällen heimgesucht worden, heisst es weiter. Dagegen sei die Hurrikan-Saison im Nordatlantik auch 2014 verhältnismässig ruhig verlaufen.
Allein die Stürme in den USA zu Beginn des Jahres verursachten versicherte Schäden in Höhe von 1,7 Mrd USD. Der zehnjährige, jährliche Durchschnitt für Wintersturmschäden belaufe sich dagegen auf tiefere 1,1 Mrd, so die Swiss Re. Mitte Mai 2014 suchten derweil in nur fünf Tagen eine Reihe von heftigen Stürmen mit grossen Hagelkörnern viele Gebiete der USA heim und verursachten mit insgesamt 2,9 Mrd den höchsten versicherten Schaden des Jahres.
Mit der erneut ruhig verlaufenen Hurrikan-Saison sei nun mittlerweile seit neun Jahren in Folge kein sehr starker Hurrikan mehr auf das Festland der USA getroffen. Dagegen habe auf der Pazifikseite im September der Hurrikan Odile im mexikanischen Cabo San Lucas und weiteren Tourismusregionen versicherte Schäden in Höhe von 1,6 Mrd USD ausgelöst.
Schadenhöhe der Dürre in China noch nicht bekannt
Auf der anderen Seite des Pazifiks fegte Anfang Dezember erneut ein Taifun über die Philippinen. Gemäss ersten Schätzungen hat Taifun Hagupit weniger Schäden verursacht als Taifun Haiyan im Jahr 2013 und es waren weniger Todesopfer zu beklagen. Ansonsten führten in Asien starke Monsunregen im September zu ausgedehnten Überschwemmungen und Schäden in Indien und Pakistan.
Demgegenüber litt China unter einem sehr trockenen Sommer mit einer schweren Dürre, die sich nachteilig auf die landwirtschaftliche Produktion auswirkte. Die Schadenschätzungen für diese Ereignisse liegen der Swiss Re jedoch noch nicht vor.
In Europa verursachte der Wind- und Hagelsturm Ela, der im Juni in verschiedenen Gebieten Frankreichs, Deutschlands und Belgiens grosse Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen anrichtete, einen versicherten Gesamtschaden von 2,7 Mrd USD. Auch Bulgarien wurde im Juni von Hagelstürmen heimgesucht. Schwere Unwetter trafen im Verlauf des Jahres auch Grossbritannien, Serbien, Kroatien, Italien und Frankreich.
Swiss Re profitiert
Die tieferen Katastrophenbelastungen haben sich auch in der Rechnung von Swiss Re positiv ausgewirkt. Nach neun Monaten haben Naturkatastrophenschäden lediglich mit 322 Mio USD belastet nach 748 Mio im Jahr 2013. Die Man-made-Schäden wurden Anfang November auf 172 Mio, nach 264 Mio beziffert.
Im Gegenzug ist der Preisdruck mit Blick auf die rückläufigen Naturkatastrophenschäden und die zunehmende Konkurrenz von alternativem Kapital, das zur Rückversicherungsdeckung auf den Markt drängt, gestiegen. Das dürfte sich auch anlässlich der bevorstehenden Vertragserneuerungen im Januar, der wichtigsten und umfangreichsten Erneuerungsrunde für Rückversicherungsverträge, zeigen. (awp/mc/pg)