Devisen: Euro fällt unter 1,24 Dollar
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Frankfurt – Der Euro ist am Donnerstag von robusten Konjunkturdaten aus den USA belastet worden. Am späten Nachmittag kostet die Einheitswährung 1,2392 US-Dollar und damit deutlich weniger als am Mittag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,2428 (Mittwoch: 1,2392) Dollar festgesetzt.
Neue Zahlen vom amerikanischen Einzelhandel sind überraschend robust ausgefallen. Mit 0,7 Prozent legten die Umsätze im November fast doppelt so stark zu wie von Analysten erwartet. Der starke Anstieg zeige, dass Sorgen wegen schwacher Erlöse am traditionell umsatzstarken Thanksgiving-Fest unbegründet seien, kommentierte das Analysehaus Capital Economics. Vielmehr dürfte der starke Anstieg der Beschäftigung dazu führen, dass die Einkaufszeit vor Weihnachten so gut wie lange nicht mehr ausfalle. Robuste Konjunkturdaten stützen den Dollar, weil sie eine erste Zinsanhebung nach der Krise durch die Notenbank Fed näher rücken lassen.
Neue EZB-Geldspritze verfehlt Erwartungen klar
Belastet wurde der Euro auch durch die Aussicht auf eine noch lockerere Geldpolitik im Währungsraum. Eine neue Geldspritze der EZB verfehlte die Erwartungen klar. Das Ziel, mit den ausgereichten Langfristkrediten die schwache Darlehensvergabe der Banken zu beleben, rückt damit ebenso ausser Reichweite wie die von der EZB angepeilte Ausweitung ihrer Bilanz um eine Billion Euro. Immer mehr Bankvolkswirte rechnen deswegen damit, dass die Notenbank ihren Kampf gegen Niedriginflation und Wachstumsschwäche verstärken wird. «Wir erwarten, dass die EZB im Januar ein Kaufprogramm für Staatsanleihen im Wert von 500 Milliarden Euro auflegen wird», kommentierte Analyst Greg Fuzesi von der US-Bank JP Morgan.
Gegenüber dem Franken hat sich der Euro im Laufe des Nachmittags nur wenig bewegt und steht zur Berichtszeit unverändert bei 1,2012 CHF. Der US-Dollar notiert derweil auch gegenüber der Schweizer Währung deutlich fester bei 0,9691 nach 0,9660 CHF.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79270 (0,78975) britische Pfund, 147,20 (147,33) japanische Yen und 1,2012 (1,2024) Schweizer Franken fest. (awp/mc/upd/ps)