Ölpreise fallen auf den tiefsten Stand seit über fünf Jahren
New York / London – Die Ölpreise haben auch am Montag ihre Talfahrt fortgesetzt und sind auf den tiefsten Stand seit über fünf Jahren gefallen. Die Entscheidung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) aus der vergangenen Woche, das Ziel für ihre Fördermenge nicht zu verändern, belastet laut Händlern weiter die Notierungen. «Der Markt ist in Panikstimmung», sagte Hans von Cleef, Energieanalyst bei ABN Amro in Amsterdam. «Die Preise im Jahr 2015 werden deutlich niedriger sein als im Jahr 2014.»
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 69,71 US-Dollar. Das sind 44 Cent weniger als am Freitag. Zuvor war der Brentpreis bis auf 67,53 Dollar gefallen und hatte so den niedrigsten Stand seit Oktober 2009 erreicht. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 55 Cent auf 65,59 Dollar. Mit 63,72 Dollar war er zeitweise auf den tiefsten Stand seit Juli 2009 gesunken.
Kein Ende des Preiszerfalls in Sicht
Die zwölf Mitgliedsstaaten des Ölkartells Opec hatten sich am vergangenen Donnerstag trotz des Preisverfalls am Ölmarkt nicht auf eine Kürzung der Fördermenge geeinigt. «Wir erachten das Ausmass der Preisreaktion als übertrieben, weil die OPEC letztlich genau das beschlossen hat, was die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet hatte», kommentierten die Rohstoffexperten der Commerzbank. Ein Ende des Preisverfalls lasse sich aber dennoch nicht absehen. Die Aussicht auf ein massives Überangebot im ersten Halbjahr 2015 von rund 1,5 Millionen Barrel pro Tag laste schwer auf den Preisen.
Auch Opec-Öl erneut günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist erneut gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 68,89 US-Dollar. Das waren 1,91 Dollar weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/ps)