Rubel fällt nach Opec-Entscheid auf neues Rekordtief
Frankfurt – Der russische Rubel gerät an den Finanzmärkten immer stärker unter Druck. Bereits am Donnerstag hatte die Währung Russlands mit scharfen Verlusten auf die Entscheidung des Ölkartells Opec reagiert, die Ölförderung nicht zu kürzen. Am Freitag ging es weiter bergab: Im Vormittagshandel mussten für einen Dollar bis zu 49,6 Rubel gezahlt werden – so viel wie noch nie.
Im Tagesvergleich entspricht dies einem Verlust von knapp zwei Prozent. Am Donnerstag waren es etwa vier Prozent gewesen. Ausschlagend für die Rubelverluste ist die hohe Abhängigkeit Russlands von seinen Ölexporten. Seit Juni ist der europäische Ölpreis Brent um mehr als 35 Prozent eingebrochen. Russland werde durch den Preisverfall weltweit am stärksten getroffen, heisst es in einem Kommentar von Commerzbank-Experte Simon Quijano-Evans.
Erleichterung bei den russischen Ölunternehmen
Auf der anderen Seite sorgt der schwächere Rubel auch für etwas Erleichterung bei den russischen Ölunternehmen. Ihre Einnahmen werden durch die schwache heimische Währung tendenziell stabilisiert, zumindest in Rubel gerechnet. Denn Rohöl wird international in Dollar abgerechnet. Legt der Dollar zum Rubel zu, erhalten russische Exporteure für ihr Rohöl mehr Rubel. (awp/mc/hfu)