Intesa Sanpaolo an RBS-Tochter Coutts interessiert
Carlo Messina, CEO Intesa Sanpaolo.
London – Die zweitgrösste italienische Bank Intesa Sanpaolo will einem Pressebericht zufolge der Royal Bank of Scotland (RBS) den Vermögensverwalter Coutts abkaufen. Die Italiener hätten es auf die gesamte Tochter der britischen Grossbank abgesehen, schreibt die «Financial Times» (Montag) unter Berufung auf einen Insider. Die RBS will allerdings bislang nur das internationale Coutts-Geschäft veräussern.
Am britischen Teil des Vermögensverwalters will das seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Institut jedoch festhalten. Es bekannte sich in der Zeitung noch einmal «absolut» zur Vermögensverwaltung auf dem Heimatmarkt. Coutts managt unter anderem das Vermögen von Königin Elisabeth II.
«Wir sind per Definition ein möglicher Konsolidierer»
Intesa Sanpaolo war im Gegensatz zu vielen kleinen italienischen Banken locker durch die intensiven Gesundheitschecks der Europäischen Zentralbank (EZB) gekommen. In einem Interview sagte Vorstandschef Carlo Messina der Zeitung, sein Haus habe inzwischen 16 Milliarden Euro überschüssiges Kapital. Damit könne Intesa eine aktive Rolle bei Übernahmen spielen. «Wir sind per Definition ein möglicher Konsolidierer.» Ganz oben auf seiner Liste stehe dabei Grossbritannien. Er könne sich dabei die Übernahme von Vermögensverwaltern, Versicherern oder Banken für reiche Kunden vorstellen.
Die RBS hatte vor zwei Wochen mögliche Interessenten aufgefordert, erste Gebote für den internationalen Arm von Coutts abzugeben. Ein Interesse haben bereits die Schweizer Privatbanken Julius Bär und EFG signalisiert, auch die Grossbanken UBS und Credit Suisse könnten laut «FT» mitbieten. Zudem zählen die DBS aus Singapur und die brasilianische BTG Pactual als mögliche Bieter. (awp/mc/ps)