US-Schluss: Gewinne nach guten US-Daten
New York – Die US-Börsen haben am Donnerstag ihre anfängliche Schwäche schnell abgeschüttelt und mit Gewinnen geschlossen. Gute heimische Konjunkturnachrichten dämpften die Sorgen über die Weltkonjunktur, welche die enttäuschenden Wirtschaftsnachrichten aus Europa und China zuvor geschürt hatten.
Der Leitindex Dow Jones Industrial stand zum Handelsende 0,19 Prozent höher bei 17 719,00 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index drehte ebenfalls ins Plus und gewann 0,20 Prozent auf 2052,75 Punkte. Beide Indizes schlossen damit auf dem höchsten Stand ihrer Geschichte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,46 Prozent auf 4242,09 Punkte zu.
Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia hatte sich im November kräftig aufgehellt: Der Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) hatte sich nahezu verdoppelt und den höchsten Wert seit 1993 erreicht, wohingegen Experten einen Rückgang erwartet hatten. Eine positive Überraschung waren zudem der im Oktober stärker als erwartet gestiegene Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren und die überraschende Zunahme der Häuserverkäufe.
Die guten Daten drängten den schwachen Markit-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie sowie die weniger als erwartet gesunkenen wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den Hintergrund. Auch in der Eurozone und China waren die jüngsten Einkaufsmanagerindizes zurückgegangen, die die Stimmung der Unternehmen ermitteln.
Von den US-Konzernen kamen überwiegend positive Nachrichten. Bei Intel sorgte die angekündigte höhere Ausschüttung an die Aktionäre für Kursgewinne von 4,66 Prozent und den Spitzenplatz im Dow. Der Halbleiter-Konzern hebt seine Jahresdividende um 6,7 Prozent auf 96 US-Cent je Aktie an. Los geht es im ersten Quartal, dann können sich die Aktionäre auf 24 Cent freuen. Analysten hatten bisher nur mit einer stabilen Ausschüttung von 22,5 Cent gerechnet. Der für 2015 avisierte Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich liegt dagegen im Rahmen der Erwartungen.
Im Einzelhandelssektor übertraf Best Buy mit dem Quartalsgewinn die Erwartungen, was die Aktien der Elektronikkette um 6,98 Prozent nach oben trieb. Auch die Billigkette Dollar Tree hatte besser abgeschnitten als gedacht – die Titel gewannen 5,17 Prozent.
Aus der Ölbranche sorgte Apache Corp mit der Ankündigung, im kommenden Jahr die Ausgaben um ein Viertel kürzen zu wollen, für Freude bei den Anteilseignern: Die Aktien verteuerten sich um 3,04 Prozent. Angesichts der sinkenden Ölpreise rentieren sich Bohrungen in Amerika weniger als in der Vergangenheit.
Indes versetzte der Softwarespezialist Salesforce mit seinem Ausblick den Analystenerwartungen einen Dämpfer, was die Aktien um 4,46 Prozent sinken liess. Mit den Unternehmensprognosen für Umsatz und Gewinn je Aktie vor Sonderposten in den drei Monaten bis Ende Januar hatte das Management des SAP-Rivalen etwas unter den Marktschätzungen gelegen. Auch der Ausblick auf den Umsatz im kommenden Geschäftsjahr fiel bescheidener aus als von Experten gedacht. (awp/mc/upd/ps)