Devisen: Euro fällt nach Draghi-Rede
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Frankfurt – Der Euro hat am Montag nach einem Auftritt von EZB-Chef Mario Draghi im Europaparlament nachgegeben. Draghi bekräftigte noch einmal die Bereitschaft der Notenbank, weitere Massnahmen gegen das schwache Wachstum und die niedrige Inflation zu ergreifen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2455 US-Dollar und damit weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2496 (Freitag: 1,2436) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8003 (0,8041) Euro.
«Falls sich die bereits beschlossenen Massnahmen als nicht ausreichend erweisen, wird der geldpolitische Rat einstimmig hinter weiteren Massnahmen stehen», versicherte Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), am Montag bei einer Anhörung vor Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Draghi sagte, diese Massnahmen könnten auch Ankäufe von Staatsanleihen enthalten. Einige Experten erwarten breitangelegte Käufe von Staatsanleihen durch die EZB zu Beginn des kommenden Jahres.
Draghi verwies zudem auf weitere Risiken für die Konjunktur im Währungsraum. Er rief die Regierungen der Mitgliedsstaaten einmal mehr dazu auf, sich mit einer Reformpolitik für mehr Wachstum einzusetzen. «Ungenügende Fortschritte bei den Strukturreformen sind eines der Hauptrisiken für die weitere konjunkturelle Entwicklung», mahnte der Notenbank-Chef.
EUR/CHF weiter nahe der SNB-Untergrenze
Das Währungspaar EUR/CHF steht am Nachmittag bei 1,2013 CHF und damit weiterhin nahe der SNB-Untergrenze bei 1,20 CHF. Der US-Dollar baute im Zuge des schwächeren Euros seine Gewinnen gegenüber dem Franken am Montagnachmittag noch aus und geht aktuell zu 0,9645 CHF um. AM Mittag waren es 0,9621 CHF.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7944 (0,7912) britische Pfund, 144,94 (143,87) japanische Yen und 1,2015 (1,2018) Schweizer Franken fest. (awp/mc/upd/ps)