Giroguthaben bei SNB deutlich gewachsen
SNB-Sitz Bern. (© SNB)
Zürich – Die Giroguthaben der Schweizer Banken bei der Nationalbank (SNB) sind in der vergangenen Woche erstmals seit längerer Zeit wieder relativ deutlich gestiegen. Marktteilnehmer sehen dies aber nicht als Zeichen für Interventionen der SNB am Devisenmarkt.
«Wir haben nichts von möglichen Interventionen bemerkt und sie sind auch kein Thema am Markt», sagte ein Händler einer grossen Schweizer Bank. Das Währungspaar EUR/CHF sei am Freitag zwar bis auf 1,2011 gesunken und Interventionen der SNB könnten nicht ausgeschlossen werden. «Aber man hätte sicher mehr davon gehört im Markt», so der Händler.
Giroguthaben steigen um rund 4,3 Mrd auf 315,7 Mrd CHF
Die Giroguthaben legten in der Woche zum 14. November nach SNB-Angaben vom Montag um rund 4,3 Mrd auf 315,7 Mrd CHF zu. Das Wachstum gilt als ein mögliches Indiz für Interventionen der SNB. So waren sie 2012, als die SNB im grossen Stil Interventionen zur Verteidigung der Untergrenze von 1,20 zum Euro tätigen musste, wöchentlich zum Teil deutlich über 10 Mrd CHF angestiegen. Wenn die Notenbank Devisen kauft, wird der Franken-Gegenwert dem Konto der jeweiligen Bank gutgeschrieben, zugleich wachsen die Währungsreserven der SNB.
Der Anstieg in der letzten Woche sei zumindest kein Indiz für grössere Interventionen der SNB, meinte denn auch ein Währungsanalyst einer anderen grossen Schweizer Bank. Die Veränderung der Giroguthaben könne auch durch andere Faktoren – wie etwa die Emission oder die Rückzahlung von Bundesanleihen – erfolgt sein, meinte er.
EUR/CHF Franken notiert zur Berichtszeit am Montagmorgen weiter sehr tief bei 1,2013 und damit nur knapp über dem Niveau von 1,2010, bei dem die SNB 2012 laut Händlern jeweils interveniert hat. (awp/mc/ps)