MEM-Industrie in der Schweiz verzeichnet weniger Aufträge für KMU im Q3

MEM-Industrie in der Schweiz verzeichnet weniger Aufträge für KMU im Q3

(Foto: Swissmem)

Zürich – Die kleinen und mittelgrossen Betriebe der schweizerischen MEM-Industrie leiden unter einer Verschlechterung bei den Auftragseingängen. Mit der schleppenden Konjunktur in der Schweiz und in Europa seien die Aufträge im 3. Quartal teils markant gesunken, teilt der Branchenverband Swissmechanic am Donnerstag auf der Basis der Wirtschaftsumfrage im 3. Quartal mit. Entsprechend seien viele Unternehmen skeptisch für die Entwicklung bis Ende Jahr.

Das Niveau der Auftragseingänge sei im Vergleich zum Vorjahresquartal zwar höher, dennoch sei ein Rückgang zu verzeichnen, heisst es weiter. Rund ein Drittel der Befragten verbuchte bei den Eingängen im Inland eine Verschlechterung. Die Auftragseingänge aus den europäischen Märkten beurteilt rund ein Viertel der Befragten negativ. Dabei spüre die Mehrheit der Swissmechanic-Mitglieder nun die schlechten Nachrichten aus dem mit Abstand wichtigsten Markt, der EU.

«Grippe eingefangen»
«Viele Unternehmen haben sich zu Beginn der Krise eine Grippe eingefangen und können sich nicht mehr davon erholen», beschreibt Swissmechanic-Direktor Oliver Müller die Situation in der Mitteilung. Europa komme nicht auf Touren, das spürten die Firmen nun bei den Aufträgen. Davon betroffen sei auch die inländische Nachfrage.

Es bleibe nun abzuwarten, wie sich die Konjunkturdaten in den kommenden Wochen entwickeln. Allerdings rechnen rund die Hälfte der Befragten für das laufende 4. Quartal nicht mit einer Besserung der Situation.

Umsätze noch stabil
Derweil seien die Umsätze im Moment noch auf stabilem Niveau. Zwei Drittel der Befragten gaben in der Umfrage an, sie seien mit den Umsätzen zufrieden. Gleichzeitig hält jedoch der Druck auf die Margen an. Dieser sei seit rund zwei Jahren konstant hoch und nage bei vielen Unternehmen an den Reserven. Rund 40% der befragten Firmen beurteilen den Ertrag als «nicht befriedigend».

«Die Frankenstärke ist und bleibt für die KMU-MEM ein Damoklesschwert», heisst es weiter. In der aktuellen Umfrage beurteilten rund die Hälfte der Unternehmen die Auswirkungen als «stark». In der öffentlichen Wahrnehmung habe sich die Situation rund um den Schweizer Franken beruhigt. Ganz anders beurteilen dies die betroffenen Firmen, welche insbesondere mit dem schwachen Euro zu kämpfen hätten. «Nur weil das Thema nicht mehr in den Medien diskutiert wird, heisst das noch lange nicht, dass es keines mehr ist», so Oliver Müller. (awp/mc/ps)

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