Reinigen braucht Köpfchen

Reinigen braucht Köpfchen

(Foto: Allpura – Verband Schweizer Reinigungsunternehmen)

Zürich – Zum 10. Jubiläum des «Internationalen Tages der Putzfrau» ruft die Reinigungsbranche die Öffentlichkeit auf, ihrem Berufsstand mehr Wertschätzung entgegenzubringen. Denn wer sorgt dafür, dass die herbstlichen Spuren in Hauseingängen nicht mehr sichtbar sind? Und wer kann die Viren der ersten Wintergrippe durch gezielte Handgriffe im Haus und Büro eindämmen? Professionell geschultes Reinigungspersonal kennt die richtigen Reinigungsmittel und die modernsten Techniken dafür. Um diesen Beruf ausüben zu können, braucht es Flexibilität, Teamfähigkeit, Schwindelfreiheit und vieles mehr.

Vieles in der Gesellschaft würde nur ungenügend funktionieren ohne die «Helden des Alltags», die Tag für Tag unseren Schmutz und die Unordnung beseitigen. Rund 65’000 Reinigungsfachkräfte in über 2’000 Unternehmen schweizweit wissen, wie hartnäckige Bakterien und Schmutzherde effizient bekämpft werden können. Die Gesellschaft profitiert von ihrer Arbeit, da sie gesünder durch den Alltag kommt und die Werterhaltung von Gebäuden gewährleistet wird. Diese Leistungen werden kaum mehr wahrgenommen und sind zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Die Reinigungsbranche nutzt den «Internationalen Tag der Putzfrau» daher, um die Wichtigkeit der Reinigungsberufe zu betonen und die Wertschätzung in der Gesellschaft zu erhöhen.

Jeder kann putzen, aber Profis reinigen
Die vielfältigen Tätigkeiten von Reinigungsfachkräften werden mit Begriffen wie «Putzfrau» und «putzen» nur unvollständig wiedergegeben. Die Gebäudereinigung, bei der von den 65 000 Arbeitnehmenden geschätzte 22 000 Männer tätig sind, ist anspruchsvoll und facettenreich. Reinigungsfachkräfte arbeiten in Büros und Wohnhäusern, in Flugzeugen und Zügen, hängen an verglasten Fassaden oder klettern auf uralte Denkmäler. Willi Stähli, Leiter Lehrlingsausbildung Allpura erklärt, «dass in diesem knallharten Geschäft die Anforderungen hoch sind: Wir sind immer kürzeren Ausführungszeiten und einem enormen Preisdruck ausgesetzt». Es werden körperliche Eigenschaften wie gute Gesundheit oder Schwindelfreiheit verlangt und hohe Flexibilität, volle Einsatzbereitschaft und grosse Sorgfalt vorausgesetzt. Technologische Fortschritte in Bezug auf Materialien sowie die kontinuierliche Professionalisierung bieten moderne Arbeitsstandards und attraktive Aufstiegschancen. Mit dem GAV, der faire Arbeitsbedingungen sicherstellt, hat die Reinigungsbranche ihren Stellenwert in der Berufswelt in den letzten Jahren entscheidend verbessern können.

Eine Branche mit Perspektiven
Auch die Anerkennung der Berufslehre als Gebäudereiniger sorgt für mehr Wertschätzung in der Arbeitswelt. Während der dreijährigen Ausbildung lernt der Nachwuchs das umfangreiche Handwerk. Reinigungstechniken verschiedenster Oberflächen, Mischverhältnisse von Chemikalien und der Umgang mit modernsten Reinigungsmaschinen gehören genauso zum Lehrplan wie das Projektmanagement. Mit dem eidg. Fähigkeitszeugnis Gebäudereiniger/-in ist der Grundstein gelegt für eine Karriere in einem Berufsfeld, das keine Routine aufkommen lässt. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass sich das Berufsbild in der Reinigungsbranche stark zum Positiven verändert hat. Auch in der Öffentlichkeit wünscht sich die Reinigungsbranche mehr Anerkennung. Denn putzen kann jeder. Professionelles Reinigen aber will gelernt sein. «Wir sind froh, dass mit dem Internationalen Tag der Putzfrau auf eine vielseitige und spannende Arbeitswelt aufmerksam gemacht wird, die uns alle berührt», so Jasmine Jost, Präsidentin des Branchenverbandes Allpura. «Denn gerade weil die Reinigungsfachkräfte im Alltag oft unbemerkt bleiben, gebührt ihnen unser voller Respekt für ihren Einsatz.»

8. November – Internationaler Tag der Putzfrau
Das erste Mal begangen wurde der «Internationale Tag der Putzfrau» am 8. November 2004. Eingeführt durch Gesine Schulz, einer deutschen Krimiautorin, die den Geburtstag ihrer Hauptfigur, Karo Rutkowsky, Putzfrau und Privatdetektivin, zum Anlass nahm, die Arbeit der Reinigungsfachkräfte zu würdigen und ihnen als Zeichen der Anerkennung eine weisse Rose zu überreichen. Seither wird der 8. November vor allem in den deutschen Medien regelmässig für Berichterstattungen rund um die Anliegen der Reinigungsbranche genutzt.

Bewusstseinskampagne «Saubere Sache – Fairer Preis»
Die Verhandlungspartner Allpura, VPOD, Syna und Unia haben unter dem gemeinsamen Absender der Paritätischen Kommission Reinigung im Jahr 2011 eine auf fünf Jahre angelegte Bewusstseinskampagne mit dem Slogan «Saubere Sache – Fairer Preis» lanciert. Mit dieser Kampagne will die Reinigungsbranche auf den Inhalt und die Auswirkungen des Gesamtarbeitsvertrages (GAV), ihre schwierigen Arbeitsbedingungen sowie die Bedeutung der Branche und deren Ausbildungs- und Aufstiegschancen aufmerksam machen. Damit soll langfristig erreicht werden, dass die Branche eine höhere Wertschätzung und ein besseres Image gewinnt. Dreh- und Angelpunkt der Kampagne ist die Website fair-clean.ch. Auf dieser finden Besucher die wichtigsten Argumente, aktuelle Informationen rund um die Branche sowie wissenswerte Hintergrundinformationen. (Allpura/mc/ps)

 

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