Intelligenter Laufschuh verhindert Verletzungen
Valencia – Forscher am Institut für Biomechanik Valencia (IBV) haben in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern und dem Sportbekleidungshersteller Kelme einen intelligenten Laufschuh entwickelt, der Verletzungen vorbeugen soll. Dazu sind im Prototypen Sensoren verbaut, die während des Laufens biomechanische Daten sammeln, die Aufschluss über die Lauftechnik des Trägers geben. Die zugehörige Smartphone-App analysiert die Daten und gibt in Echtzeit Feedback. Das Reicht von Technik-Tipps bis hin zum Rat, mit dem Laufen aufzuhören, falls das Verletzungsrisiko all zu hoch erscheint.
Der Laufsport ist in den vergangenen Jahren sehr populär geworden, allein in Europa gibt es nach Schätzungen über 80 Mio. Aktive. Doch Verletzungen sind relativ häufig, was nicht zuletzt mit einer oft suboptimalen Lauftechnik zusammenhängt. Eben hier setzt der intelligente Laufschuh an, der im Rahmen des von der EU-Komission geförderten Projekts RUNSAFER entstanden ist. Es handelt sich um das erste System, dass wirklich biomechanische Messungen der Lauftechnik macht – die eben helfen sollen, unnötigen Verletzungen vorzubeugen.
Der Coach im Schuh
Smartphone-Zubehör, das beispielsweise die Pulsfrequenz von Sportlern misst, gibt es mittlerweile fast wie Sand am Meer. Das neue System kann die Daten von Pulsmessern ebenso nutzen wie eine GPS-Standortbestimmung, um solche Informationen in die Auswertungen einfliessen zu lassen und die Performance zu bewerten. Das Kernstück bilden aber die Sensoren, die in den Schuh selbst eingebettet werden. Wie anderes Zubehör übertragen sie ihre biomechanischen Daten drahtlos an das Smartphone und ermöglichen damit eine besonders umfassendes Feedback.
Dank der Schuh-Sensoren kann das System mittels App ähnlich wie ein menschlicher Coach in Echtzeit Technik-Tipps geben und beispielsweise raten, das Laufmuster zu ändern. Stuft die Lösung das Verletzungsrisiko sehr hoch ein, mahnt die App zum Beenden des Lauftrainings. Zusätzlich werden Nutzer die Möglichkeit haben, Daten in ein Web-Portal hochzuladen. Dieses hilft dann Trainingspläne zu erstellen und gibt zusätzliche Empfehlungen, wie der Sportler Verletzungen vorbeugen kann. Dazu, ob oder wann die Lösung wirklich kommerziell verfügbar wird, gibt es allerdings noch keine Angaben. (pte/mc/ps)