USA: Konsumausgaben sinken überraschend
Washington – In den USA haben die Verbraucher im September weniger Geld als erwartet ausgeben. Die Ausgaben gingen zum Vormonat um 0,2 Prozent zurück, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Zuwachs von 0,1 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatten die Ausgaben noch um 0,5 Prozent zugelegt. Die Einkommen der Verbraucher stiegen im September um 0,2 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 0,3 Prozent zugelegt hatten. Volkswirte waren von einem Anstieg um 0,3 Prozent ausgegangen.
Der Preisauftrieb blieb stabil. Die jährliche Inflationsrate, gemessen am Preisindex für die Konsumausgaben PCE, lag im September bei 1,4 Prozent und entsprach damit dem revidierten Wert aus dem Vormonat (zunächst: 1,5 Prozent). Volkswirte hatten für den September einen Wert von 1,5 Prozent erwartet.
Der Kernindex, der schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausblendet und von der US-Notenbank Fed besonders beachtet wird, verharrte wie erwartet bei 1,5 Prozent. Die PCE-Daten liegen weiter unter dem Ziel der Federal Reserve von zwei Prozent.
Michigan-Konsumklima hellt sich weiter auf
Hingegen hat sich das Verbrauchervertrauen in den USA im Oktober überraschend weiter aufgehellt und den höchsten Wert seit sieben Jahren erreicht. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg auf 86,9 Zähler, wie die Universität in einer zweiten Schätzung veröffentlichte. Dies ist der höchste Wert seit Juli 2007. In einer ersten Schätzung hatte die Universität für Oktober einen Anstieg des Stimmungsindikators auf 86,4 Punkte von 84,6 Punkten im September gemeldet.
Der Index der Universität Michigan gilt als Indikator für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen.
Chicago-Einkaufsmanagerindex steigt überraschend
Die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago hat sich im Oktober überraschend aufgehellt. Der Indikator stieg auf 66,2 Punkte, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Freitag in Chicago mitteilte. Zuletzt hatte der Wert vor genau einem Jahr höher gelegen. Im September stand der Index noch bei 60,5 Punkte. Volkswirte hatten nur einen Wert von 60,0 Punkte erwartet. Der Frühindikator liegt damit weiter deutlich über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten und signalisiert damit weiter eine wirtschaftliche Belebung.
Arbeitskostenindex steigt stärker als erwartet
Die Arbeitskosten sind im dritten Quartal stärker als erwartet gestiegen. Der entsprechende Index sei um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geklettert, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Volkswirte hatten in den Monaten Juli bis September mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal waren die Arbeitskosten ebenfalls um 0,7 Prozent gestiegen. (awp/mc/pg)