sgv zur Regulierung des Finanzplatzes: Falsch verstandener Kundenschutz
sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler. (Foto: sgv)
Bern – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv lehnt das Regulierungspaket aus „Finanzdienstleistungsgesetz (Fidleg)“ und „Finanzinstitutsgesetz (Finig)“ ab. Versprochen werden mehr Kundenschutz und gleich lange Spiesse. In Wirklichkeit tritt genau das Gegenteil ein: Die Vorlagen diskriminieren Anleger, verzerren den Markt zu Gunsten grösserer Unternehmen und bringen zusätzliche Regulierungskosten.
Für Anleger wird der Zugang zu Finanzinstrumenten – darunter auch Kontokorrenten – mit den neuen Qualifikationsverfahren erschwert. Die umfangreichen Abklärungspflichten können sogar zu einem Ausschluss von Kunden aus der Beratung führen. Sie bringen sicherlich höhere Kosten mit sich. Diese werden wiederum auf die Anleger überwälzt.
Doch nicht nur Anleger, sondern auch die Finanz-KMU werden von Fidleg/Finig benachteiligt. Die undifferenzierte „one size fits all“-Regulierung orientiert sich an den grösseren Finanzinstituten. Diese sollen für alle gelten. Zwar können die kleinen Finanzdienstleister Erleichterungen erhalten. Dies aber nur, wenn sie keine neuen Kunden annehmen. Eine krassere Verzerrung des Marktes kann es fast nicht geben.
Enorme Regulierungskosten
Last but not least schaffen Fidleg/Finig enorme Regulierungskosten. Diese sind gar nie erst im Detail überprüft worden, wie es eigentlich die Pflicht des Bundes wäre. Es wurde auch nie überprüft, ob sich die Kosten dieser Regulierungen im Verhältnis zur Wirkung überhaupt rechtfertigen lassen.
Als grösster Dachverband der Schweizer Wirtschaft setzt der sgv auf einen wettbewerblich orientierten Finanzplatz. Ein solcher ist für die Anleger und für die Realwirtschaft unerlässlich. Er darf deshalb nicht leichtfertig der Überregulierung geopfert werden. (sgv/mc/ps)
Die Nummer 1:
Als grösste Dachorganisation der Schweizer Wirtschaft vertritt der sgv 250 Verbände und gegen 300’000 Unternehmen.