Deutschland: Stärkster Einbruch bei Industrieaufträge seit 2009
Wiesbaden – Die deutsche Industrie hat im August nach einem starken Vormonat einen unerwartet heftigen Dämpfer beim Auftragseingang erhalten. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts vom Montag lagen die Bestellungen saison- und arbeitstäglich bereinigt 5,7 Prozent niedriger als im Vormonat. Dies ist der stärkste Rückschlag bei den Auftragseingängen seit der Wirtschaftskrise 2009. Im Juli waren die Auftragseingänge noch um revidiert 4,9 Prozent (zuvor 4,6 Prozent) gestiegen.
Der Einbruch fiel mehr als doppelt so stark wie erwartet aus. Volkswirte hatten für August nur mit einem Minus von 2,5 Prozent zum Vormonat gerechnet.
8,4% weniger Bestellungen aus dem Ausland
Besonders starke Einbrüche gab es bei den Bestellungen aus dem Ausland. Hier meldete das Bundesamt für August einen Rückgang um 8,4 Prozent, während der Ordereingang aus dem Inland nur um 2,0 Prozent zum Vormonat schrumpften. Beim Auslandsgeschäft habe es den stärksten Rückschlag aus Ländern ausserhalb des Euroraums gegeben (-9,9%). Die Bestellungen aus dem Währungsraum fielen mit Minus 5,7 Prozent ebenfalls deutlich geringer aus.
Der Auftragseingang verringerte sich bei den Herstellern von Vorleistungsgütern laut Bundesamt um 3,0 Prozent und bei den Herstellern von Investitionsgütern um 8,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Bei den Herstellern von Konsumgütern habe es hingegen einen Anstieg des Auftragsvolumens um 3,7 Prozent gegeben. (awp/mc/ps)