Unternehmensstimmung in Eurozone trübt sich weiter ein
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London – Die konjunkturelle Lage im Euroraum trübt sich weiter ein. Nach Zahlen des Forschungsinstituts Markit vom Freitag fiel die Unternehmensstimmung im September noch schlechter aus als ursprünglich gedacht. Im Monatsvergleich sank der Einkaufsmanagerindex – eine Umfrage in den Unternehmen – um 0,5 Punkte auf 52,0 Zähler. In einer ersten Schätzung war noch ein Wert von 52,3 Punkten ermittelt worden.
Die Zahlen deuteten an, dass die Konjunktur der Eurozone im dritten Quartal nicht in die Gänge gekommen sei, kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. «Nach der Stagnation im zweiten Quartal können wir angesichts der Umfragedaten nur von einem geringen Wachstum von 0,2 bis 0,3 Prozent für das dritte Quartal ausgehen.» Zugleich beginne das vierte Quartal mit einer abgeschwächten Dynamik.
Bei den Dienstleistern trübte sich die Stimmung stärker ein als bisher bekannt. In der Industrie war sie nach Zahlen vom Mittwoch ebenfalls schlechter. In Spanien fielen die Indikatoren von erhöhtem Niveau aus zurück, in Italien besserte sich die Lage zumindest in der Industrie. In Frankreich deuten die Kennziffern nach wie vor auf Schrumpfung hin. In der bisherigen Wachstumslokomotive Deutschland hat sich die Stimmung in der Industrie in den vergangenen Monaten sichtlich verschlechtert, die Dienstleister sind dagegen etwas zuversichtlicher.
Einzelhandelsumsätze steigen in Eurozone erheblich stärker als erwartet
Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind im August erheblich stärker gestiegen als erwartet. Die Erlöse seien im Vergleich zum Vormonat saisonbereinigt um 1,2 Prozent geklettert, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Im Juli waren sie noch um 0,4 Prozent gefallen.
Besonders stark war der Anstieg bei den Motorenkraftstoffen (+1,4%). Unterdurchschnittlich blieb die Nachfrage nach Lebensmitteln (+0,6%). Im Nicht-Nahrungsmittelsektor stiegen die Umsätze um 1,5 Prozent.
Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat legten die Umsätze im August um 1,9 Prozent zu. Hier war ein Anstieg um 0,7 Prozent erwartet worden. Das Einzelhandelsvolumen insgesamt stieg im Jahresvergleich in allen Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen. Die höchsten Zuwächse verzeichneten Luxemburg (+12,5%) und Estland (+6,7%). In Deutschland legten sie im Jahresvergleich um 3,1 Prozent zu. (awp/mc/ps)