Obama ruft Welt zum Kampf gegen IS-Terror auf

Obama ruft Welt zum Kampf gegen IS-Terror auf

US-Präsident Barack Obama bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung. (Foto: UN Photo)

New York – US-Präsident Barack Obama hat die Welt zum geschlossenen Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak aufgerufen. Die Gräueltaten der Sunnitenmiliz seien eines der «schrecklichsten Verbrechen», die man sich überhaupt vorstellen könne, sagte Obama am Mittwoch während einer Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. In Syrien flogen Kampfjets der neuen Antiterror-Koalition weitere Angriffe gegen Stützpunkte der Dschihadisten. Derweil ist in Algerien von Islamisten verschleppter Franzose ist von seinen Entführern hingerichtet worden.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon befürwortete einen entschlossenen Einsatz gegen Islamisten. «Diese extremistischen Gruppen sind eine klare Bedrohung für internationalen Frieden und Sicherheit, auf die eine facettenreiche internationale Reaktion benötigt wird», sagte er. «Wir brauchen eine entschlossene Aktion, um grausame Verbrechen zu stoppen, und brauchen offene Diskussionen darüber, was überhaupt zu dieser Bedrohung geführt hat.»

«Wir handeln nicht allein»
40 Länder hätten bereits ihre Unterstützung im Kampf gegen den IS angeboten, sagte Obama. «Wir handeln nicht allein.» Er forderte diejenigen, die dem IS beigetreten seien, dazu auf, das Schlachtfeld zu verlassen, «solange sie noch können». Die USA würden sich keiner Bedrohung beugen. «Wir werden unser militärisches Können in einer Kampagne von Luftschlägen nutzen, um IS zurückzudrängen.» Die Geldquellen von IS würden trockengelegt und der Fluss ausländischer Kämpfer in die Region gestoppt.

«Diese Killer verstehen nur die Sprache der Gewalt»
Nach den Worten von Obama terrorisieren die sunnitischen Extremisten die Menschen im Irak und in Syrien. «Mütter, Schwestern und Töchter wurden vergewaltigt, als Mittel der Kriegsführung. Unschuldige Kinder wurden niedergeschossen. Körper wurden in Massengräber gekippt. Religiöse Minderheiten sind zu Tode gehungert worden.» Mit den Dschihadisten lasse sich nicht verhandeln, mahnte Obama. «Die einzige Sprache, die diese Killer verstehen, ist die Sprache der Gewalt».

Französische Geisel in Algerien enthauptet
Beinahe zeitgleich mit Obamas Rede wurde der Tod eines von Dschihadisten in Algerien entführten französischen Touristen bekannt. Ein Video der Tat habe die Terrorgruppe Jund al-Chilafa, ein Ableger der IS-Terrormiliz, im Internet veröffentlicht, berichtete die Dschihad-Beobachterplattform Site am Mittwoch. In dem Video ist die Geisel zwischen vier vermummten Männern zu sehen. Anschliessend wird auch die Enthauptung selbst gezeigt.

Politische Lösung für Syrien gefordert
Für den Bürgerkrieg in Syrien kann es laut Obama nur eine politische Lösung geben. Es sei eine politischer Übergang notwendig, der die Wünsche aller syrischen Bürger einbezieht. «Es gibt keinen anderen Weg, diesen Wahnsinn zu beenden – sei es in einem Jahr oder in zehn.»

Erneut IS-Stellungen in Syrien bombardiert
Kampfflugzeuge aus verschiedenen Staaten haben in Syrien Stellungen des IS bombardiert. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete unter Berufung auf Aktivisten, die Maschinen hätten Ziele in der Nähe der vor allem von Kurden bewohnten Stadt Ain al-Arab (Kurdisch: Kobane) angegriffen. Die Türkei dementierte Berichte über die Nutzung ihres Luftraums für die Bombardements.

Die heftigen Kämpfe zwischen Kurden und IS-Extremisten in der Region gingen weiter, wie die oppositionsnahe Beobachtungsstelle meldete. Die IS-Extremisten versuchen seit Tagen, Ain al-Arab einzunehmen. In der vergangenen Woche hatte die Terrormiliz Dutzende Dörfer rund um die Stadt erobert. Die Orte liegen an der Grenze zur Türkei in einer Enklave, die bisher unter Kontrolle kurdischer Einheiten standen. (awp/mc/pg)

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