Syngenta wird auch von Trans Coastal Supply wegen Maissaatgut verklagt
(Foto: Syngenta)
Zürich – Das Beispiel des Rohstoffhändlers Cargill scheint Schule zu machen: Der Agrochemiekonzern Syngenta wird nun auch vom Getreideexporteur Trans Coastal Supply (TCS) wegen des Verkaufs der Maissaatgutsorte «Agrisure Viptera» verklagt. TCS macht am District Court des Central District von Illinois einen Schaden von 41 Mio USD geltend.
Wie Cargill wirft TCS den Schweizern vor, die bereits seit Jahren in den USA zugelassene Maissorte in den Verkauf gebracht zu haben, bevor das Produkt eine Einfuhrgenehmigung aus China erhalten habe. China, ein wichtiger Käufer von US-Getreide, hat in der Folge im vergangenen Jahr ganze Bootsladungen aus den USA abgelehnt, weil sie «Agrisure Viptera» enthielten. Syngenta winkt derweil ab: «Wir glauben, dass diese Klage ebenso unbegründet ist und setzen uns stark für das Recht der Landwirte ein, Zugang zu den neuen zugelassenen Technologien zu haben», erklärte Sprecher Paul Barrett gegenüber AWP.
Neu werden in der Beschwerde von TCS Nebenprodukte beanstandet, die für Tierfutter verwendet werden. Der grösste Teil der Verluste sei TCS bei der Ausfuhr eines Bioethanol-Nebenprodukts namens DDGS entstanden, das als Viehfutter verwendet werden kann. DDGS fällt bei der Herstellung von Bioethanol aus Getreide nach Trocknung des Abfallprodukts an.
Sammelklage angestrebt
TCS hat den Einsatz für Syngenta zudem noch weiter erhöht, indem man versucht, den Status einer Sammelklage zu erlangen. Zur Erinnerung: Cargill zitierte letzte Woche eine Studie der National Grain and Feed-Association (NGFA), wonach US-Exporteure und Landwirte aufgrund des unsicheren Handelsumfelds insgesamt bis zu 2,9 Mrd USD verloren hätten. Syngenta habe sowohl Cargill, als auch der gesamten US-Agrarindustrie, «erhebliche Schäden» zugefügt, hiess es.
Cargill selbst macht einen Schaden von mehr als 90 Mio USD geltend, der aus zurückgewiesenen Lieferungen, operativen Verzögerungen an den Verladehäfen sowie aus gekündigten Aufträgen von chinesischen Kunden entstanden sei. (awp/mc/pg)