Brent-Ölpreis fällt auf tiefsten Stand seit über zwei Jahren
Singapur – Der Preis für Nordseeöl ist am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahre gefallen. Ein Fass der Sorte Brent zur Lieferung im Oktober wurde zeitweise mit 96,72 US-Dollar gehandelt. Noch weniger gekostet hatte Brent-Öl im Juli 2012. Der Preis erholte sich am Abend wieder etwas und stieg auf 97,36 Dollar. Das waren aber immer noch 67 Cent weniger als am Vortag. Ein Barrel (159 Liter) US-Rohöl der Marke WTI stieg hingegen um 31 Cent auf 91,98 Dollar.
Hinweise auf eine schwächere Nachfrage hätten den Brent-Preis belastet. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose für die weltweite Rohölnachfrage gesenkt. Im Jahr 2015 werde die Nachfrage zwar um 1,3 Prozent auf 93,8 Millionen Barrel pro Tag zulegen. Damit würde der Anstieg aber niedriger sein, als noch vor einem Monat erwartet. Zudem sei die Nachfrage im zweiten Quartal auf den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren gefallen.
Marktbeobachter führen die jüngste Talfahrt bei den Preisen auf das hohe Angebot insbesondere aus den USA zurück. So rechnet die US-Energiebehörde EIA damit, dass die amerikanische Produktion im kommenden Jahr auf den höchsten Stand seit den 1970er Jahren steigen wird.
Auch Opec-Rohöl notiert tiefer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 95,93 Dollar. Das waren 1,06 Dollar weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)