Europas Banken brauchen zusätzlich 51 Milliarden Euro Kapital
London – Beim europaweiten Banken-Gesundheitscheck der EZB dürfte einer Umfrage zufolge zusätzlicher Kapitalbedarf von insgesamt 51 Milliarden Euro zutage treten. Die Schätzung ergibt sich aus einer Befragung von 125 institutionellen Investoren durch die Investmentbank Goldman Sachs.
Weiteren Kapitalbedarf sehen sie unter anderem bei der Commerzbank, wie aus dem am späten Dienstagabend verbreiteten Dokument hervorgeht. Ausserdem werden in diesem Zusammenhang die italienische Monte dei Paschi, die portugiesische BCP sowie Piraus, Eurobank und Alpha Bank aus Griechenland genannt.
Neun Banken nicht stressfest?
Den Test der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht bestehen dürften den Schätzungen zufolge neun der 130 Geldhäuser. Die Umfrage zeigt ferner, dass die Glaubwürdigkeit des Checks gestiegen ist. Drei Viertel der befragten Investoren gehen davon aus, dass sich die Aktienkurse der Banken besser entwickeln werden als der Gesamtmarkt, nachdem die Resultate veröffentlicht wurden.
Die EZB, die ab November die Aufsicht über die grössten Banken der Euro-Zone übernimmt, prüft die Geldhäuser seit Monaten auf Herz und Nieren. Ab Mitte September will sie den Geldhäusern in sogenannten Aufsichtsgesprächen («Supervisory Dialogue») erläutern, welchen Anpassungsbedarf sie bei ihnen im Rahmen des Tests sieht. (awp/mc/ps)