US-Schluss: Dow schwächelt – S&P-500-Hoch hält nicht
New York – Die US-Börsen haben am Dienstag keine klare Richtung gefunden. Während die Standardwerte nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende moderat nachgaben, ging es an der Technologiebörse Nasdaq etwas bergauf. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,18 Prozent tiefer bei 17 067,56 Punkten. Beim S&P-500-Index konnten sich die Anleger nur kurz über den neuen Rekordstand bei 2006,12 Punkten freuen – zum Handelsende notierte der marktbreite Index 0,05 Prozent im Minus bei 2002,28 Punkten. Der Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq 100 schaffte dagegen ein Plus von 0,32 Prozent auf 4095,81 Punkte.
Die kurz nach Handelsbeginn veröffentlichten Konjunkturdaten fielen insgesamt stark aus. Sie stützten einem Beobachter zufolge die Einschätzung, dass die US-Konjunktur im zweiten Halbjahr Fahrt aufnehme. Andere Experten verwiesen allerdings darauf, dass damit eine erste Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed schon früh im kommenden Jahr wahrscheinlicher werde. Nun warteten die Anleger vor allem auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Die Stimmung in der US-Industrie verbesserte sich im August etwas weniger als zunächst ermittelt, wie der vom Forschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex zeigte. Dennoch ist der August-Wert der höchste seit April 2010, was für eine anhaltend robuste Industrieproduktion spricht.
Zudem stieg der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie im August auf den höchsten Stand seit März 2011, wogegen Volkswirte einen leichten Rückgang erwartet hatten. Er gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität der weltgrössten Volkswirtschaft. Auch die Bauausgaben im Juli überraschten positiv: Sie stiegen stärker als prognostiziert.
Bei den Einzelwerten litten die Öltitel unter den rückläufigen Preisen für den wichtigen Rohstoff. Im Dow gehörten Chevron und ExxonMobil mit Kursabschlägen von 1,48 beziehungsweise 0,98 Prozent zu den grössten Verlierern, und im S&P 500 büssten ConocoPhillips 1,23 Prozent ein. Bei Home Depot sorgten Aussagen, denen zufolge die Baumarktkette zusammen mit Banken und Behörden den möglichen Diebstahl von Kundendaten untersucht, für Kursverluste von 2,02 Prozent und den letzten Platz im Dow.
Die Aktien von Compuware sprangen nach einem Übernahmeangebot um 13,26 Prozent auf 10,59 US-Dollar hoch. Die Beteiligungsgesellschaft Thoma Bravo kündigte den Kauf des Analysedienstes für 2,5 Milliarden Dollar an. Die Anteile von Compuware werden bei der Transaktion nach Angaben der Unternehmen mit rund 10,92 Dollar bewertet werden. Dabei soll mit zirka 10,25 Dollar der Grossteil davon bar bezahlt werden. Zudem sollen die Compuware-Aktionäre noch Anteile an der börsennotierten Tochter Covisint erhalten.
Derweil ging der Übernahmekampf in der Billigdiscounter-Branche in eine neue Runde. Die Aktien von Dollar General verteuerten sich um 0,58 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Offerte für den kleineren Rivalen Family Dollar von 78,50 auf 80,00 Dollar je Aktie erhöht hatte. Dessen Papiere gewannen 0,49 Prozent auf 80,22 Dollar. Die Anteilsscheine der ebenfalls an Family Dollar interessierten Kette Dollar Tree stiegen um 1,56 Prozent.
Dagegen büssten die Aktien von Exelixis mehr als die Hälfte ihres Werts ein. Das biopharmazeutische Unternehmen muss nach einer erfolglosen Studie für ein Krebsmittel nun Stellen streichen. (awp/mc/ps)