EU-Schluss: Wenig Bewegung – Zurückhaltung vor EZB-Sitzung
London – Europas Börsen sind am Dienstag letztlich nur wenig von der Stelle gekommen. Der zwischenzeitlich freundlichere EuroStoxx 50 rettete ein Plus von 0,17 Prozent auf 3180,29 Punkte ins Ziel. Damit knüpfte der Eurozonen-Leitindex an seine bescheidenen Gewinne der letzten zwei Handelstage an. Der Cac-40-Index in Paris sank hingegen um 0,03 Prozent auf 4378,33 Punkte, während der Londoner FTSE 100 0,06 Prozent auf 6829,17 Punkte gewann.
Nach guten Konjunkturdaten aus den USA hätten sich die Indizes von ihren Tagestiefs gelöst, kommentierte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Allerdings hätten die Anleger gezögert, zu hohe Erwartungen an die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag zu stellen. Dies habe das Aufwärtspotenzial offensichtlich begrenzt. Seit einiger Zeit hoffen Börsianer angesichts schwacher hiesiger Daten auf eine weitere Lockerung der europäischen Geldpolitik. Die vormittags veröffentlichten Erzeugerpreise für die Eurozone waren im Juli wie erwartet zurückgegangen.
Aus Branchensicht favorisierten die Anleger die Technologieunternehmen: Im Stoxx Europe 600 stieg der Subindex um 0,77 Prozent. Dahinter gewann der Index für die Rohstoffwerte 0,44 Prozent. Als Grund nannte Experte Hewson eine von der australischen Regierung erreichte Übereinkunft, eine umstrittene Steuer auf Gewinne mit Kohle und Eisenerz wieder abzuschaffen. Der Index für die Öl- und Gasfirmen büsste angesichts rückläufiger Ölpreise am Ende der Übersicht 0,83 Prozent ein.
Kursbewegende Nachrichten zu Einzelwerten gab es kaum. Die Aktien der Fluggesellschaft Air France-KLM stemmten sich mit plus 1,86 Prozent gegen den verhaltenen Branchentrend. In einem Interview mit der französischen Zeitung «Le Figaro» hatte Unternehmenschef Frederic Gagey einen Jahresverlust von rund 120 Millionen Euro auf den Mittelstrecken angekündigt. 2012 hatte dieser noch doppelt so hoch gelegen. (awp/mc/upd/ps)