Mobilfunkanbieter und SBB wollen Empfang im Regionalverkehr verbessern
(Foto: SBB)
Bern – Der Mobilfunkempfang im Regionalverkehr soll in den kommenden Jahren verbessert werden. Darauf haben sich Swisscom, Sunrise und Orange mit der SBB geeinigt. Dazu sollen die rund 1‘700 Zugwagen des SBB-Regionalverkehrs mit Repeatern ausgestattet werden. Die drei Mobilfunkanbieter übernehmen dabei einen Anteil der Investitionen in die Ausrüstung der Züge und stellen den Betrieb der Signalverstärker sicher. Voraussetzung ist eine finanzielle Beteiligung des Bundes und der Kantone. Zusätzlich werden die Mobilfunkanbieter entlang der Regionalverkehrsstrecken weitere Antennenstandorte bauen, um die Versorgung zu verbessern, wie aus einer Mitteilung vom Swisscom vom Dienstag hervorgeht.
In den Jahren 2010 bis Ende 2014 rüstet das InTrainCom Konsortium, ein Zusammenschluss der drei Schweizer Mobilfunkanbieter, gemeinsam mit der SBB alle Fernverkehrszüge der SBB mit Mobilfunkverstärkern, sogenannten Repeatern, aus. Damit kann die Empfangsqualität und Datengeschwindigkeit für die Kunden deutlich verbessert werden.
Nun sollen bis Ende 2020 auch die knapp 1‘700 Zugwagen des SBB Regionalverkehrs mit Repeatern ausgerüstet werden, um den Mobilfunkempfang auch auf den Regionalstrecken zu verbessern. Darauf haben sich das InTrainCom Konsortium und die SBB geeinigt. Voraussetzung dafür ist, dass die SBB mit dem Bund und den Kantonen ebenfalls eine finanzielle Lösung findet; entsprechende Gespräche mit dem Bund laufen. Die Vorbereitungen für den Einbau der Repeater haben bereits begonnen. Gestartet wurde mit der Flotte des Regio Dosto, ab 2015 sollen alle weiteren Regionalverkehrs- und S-Bahn-Züge folgen. Bis 2020 könnten so rund 900‘000 Zugreisende täglich von besserem Mobilfunkempfang im schweizweiten Regionalverkehr profitieren.
Auch weitere Antennenstandorte für die Aussenversorgung geplant
Neben den Signalverstärkern im Zug bauen die Mobilfunkanbieter auch die Aussenversorgung mit neuen Antennen weiter aus. Insgesamt belaufen sich die Investitionen für die Versorgung von S-Bahnen und Regionalverkehr bis ins Jahr 2020 auf über CHF 300 Mio. Die gemeinsam erarbeitete Lösung gilt für alle regionalen Eisenbahn-Unternehmen.
Das InTrainCom Konsortium hat gemeinsam mit der SBB bereits mehr als 90% der Fernverkehrsflotte mit sogenannten Signalverstärker ausgerüstet. Bis Ende 2014 soll die Ausrüstung aller Fernverkehrszüge abgeschlossen sein.
Zugwagen sind gegen Mobilfunksignal abgeschirmt
Zugwagen wirken aufgrund ihrer Bauweise wie ein Faradayscher Käfig, also eine allseitig geschlossene Hülle, die als elektrische Abschirmung gegen Mobilfunksignale und andere elektromagnetische Felder wirkt. Aus diesem Grund müssen Signalverstärker (Repeater) im Zugwagen eingebaut werden, die das Signal mit einer Aussenantenne am Zug aufnehmen und im Zuginnern verstärken. So kann die abschirmende Hülle des Wagens überbrückt werden. (Swisscom/mc/ps)