Alpiq: Tiefe Grosshandelspreise belasten Ergebnis

Alpiq: Tiefe Grosshandelspreise belasten Ergebnis
Alpiq-CEO Jasmin Staiblin. (Foto: Alpiq)

Alpiq-CEO Jasmin Staiblin. (Foto: Alpiq)

Lausanne – Die Alpiq Gruppe schliesst das erste Halbjahr 2014 mit einem Nettoumsatz von 4’070 Mio. CHF und einem EBITDA von 285 Mio. CHF ab. Das Ergebnis liegt im Rahmen der Erwartungen, die der Energiekonzern bereits mit dem ersten Quartalsergebnis kommuniziert hatte. Die tiefen Grosshandelspreise setzten die Produktion unter Druck. Das Handelsgeschäft entwickelte sich stabil, die Energiedienstleistungen legten zu. Der Umbau der Gruppe läuft nach Plan.

Im ersten Halbjahr erzielte Alpiq einen konsolidierten Nettoumsatz von 4’070 Mio. CHF (Vorjahr: 4’791 Mio. CHF) und ein EBITDA von 285 Mio. CHF (Vorjahr: 401 Mio. CHF). Das EBIT beträgt 162 Mio. CHF (Vorjahr: 257 Mio. CHF); das Reinergebnis liegt bei 21 Mio. CHF (Vorjahr: 115 Mio.). Hauptgrund für die tieferen Ergebnisse sind die erneut gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr gesunkenen Grosshandelspreise, die den gesamten Kraftwerkspark unter Druck setzten. Die Kostensenkungsmassnahmen und deren Auswirkungen indes seien auf Kurs.

Tiefe Grosshandelspreise belasten Stromproduktion
Die massive Subventionierung von Windenergie und Photovoltaik im Ausland, die tiefen Kohle- und CO2-Preise sowie die Überkapazitäten führten zu tiefen Grosshandelspreisen und setzten die gesamte konventionelle Kraftwerksproduktion unter Druck. Vom derzeit tiefen Preisniveau ist insbesondere die Wirtschaftlichkeit der Schweizer Wasserkraft zunehmend betroffen.

Das Grosshandelsgeschäft in Zentral- und Osteuropa konnte im Vorjahr stärker von ausserordentlich guten Handelsopportunitäten profitieren. Aufgrund bereits erzielter Kosteneinsparungen entwickelte sich das operative Geschäft insgesamt stabil.

Energiedienstleistungen auf Kurs
Beim Energieservicegeschäft in der Schweiz legte Alpiq gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Zudem verstärkte Alpiq mit der Akquisition von Schwarz + Partner ihre Präsenz im Raum Basel.

Im Anlagenbau- und Servicegeschäft diversifizierte Alpiq verstärkt in den Industriebereich und konnte, trotz zurückhaltender Investitionstätigkeit im Kraftwerksbereich, diverse Aufträge akquirieren.

EBITDA im Gesamtjahr 30 bis 40% tiefer erwartet
Wie bereits mit dem ersten Quartalsergebnis kommuniziert, rechnet Alpiq 2014 aufgrund der tieferen Grosshandelspreise mit einem um 30 bis 40 Prozent tieferen EBITDA gegenüber dem Vorjahr.

Der Umbau der Gruppe schreitet laut Unternehmensangaben planmässig voran: Alpiq entwickelt sich von einer kapitalintensiven Stromproduzentin hin zu einer Energiedienstleisterin mit innovativen Komplettlösungen. Sollten die Grosshandelspreise langfristig auf dem aktuell tiefen Niveau bleiben, hätte dies negative Auswirkungen auf die Werthaltigkeit von Kraftwerken, insbesondere im Bereich der Wasserkraft, und auf die Profitabilität von Energieunternehmen. Daher habe Alpiq die Wirtschaftlichkeit der Schweizer Wasserkraft auf die politische Agenda gesetzt, heisst es in der Mitteilung weiter. Gemeinsam mit der Politik müsse eine Lösung gefunden werden, damit die Wasserkraft in Zukunft zur Gewinnerin der Energiewende zählt, so Alpiq abschliessend. (Alpiq/mc/ps)

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