Straumann erzielt mehr Umsatz – «Operating Leverage»-Effekte
Straumann-CEO Marco Gadola. (Foto: Straumann)
Basel – Die Geschäfte des Dentalimplantat-Herstellers Straumann haben sich im ersten Halbjahr 2014 in dem vom Management erwarteten Rahmen entwickelt. Dabei profitierte das Unternehmen im zweiten Quartal von der guten Entwicklung in Japan und in den Schwellenmärkten. Auf Produktebene war das Portfolio von «Roxolid SLActive» der Umsatzstreiber. In der Folge wurde die Guidance für das laufende Jahr bestätigt.
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr im Vorjahresvergleich um 1,2% auf 359,1 Mio CHF. In Lokalwährungen (LW) betrug der Zuwachs 4,6%. Der Bruttogewinn erreichte 283,4 Mio (+2,6%%), die Marge verbesserte sich um 1,1 Prozentpunkte (PP) auf 78,9%.
EBIT überproportional verbessert
Der EBIT nahm überproportional um 32% auf 75,0 Mio CHF und der Reingewinn um 28% auf 68,7 Mio. Die EBIT-Marge verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,9 PP auf 20,9%, wie Straumann mitteilt. Damit hat das Unternehmen in der Berichtsperiode die mittelfristige EBIT-Zielmarge von über 20% bis spätestens 2016 bereits erreicht.
Gegenüber dem EBIT im Vorjahr ohne Sondereffekte (Restrukturierungskosten von 13 Mio CHF und geringere Pensionskassenverpflichtungen von 7 Mio) betrug der Anstieg 14% und die Marge verbesserte sich um 3,3 PP. Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Prognosen der Analysten beim Umsatz getroffen mit dem EBIT und Konzerngewinn aber übertroffen.
Im Weiteren haben auch die nach der Equity-Methode konsolidierten Partnerunternehmen Neodent, Dental Wings, Medentika und Createch einen Gewinnbeitrag nach Steuern von 5 Mio CHF geliefert. Der grösste Teil sei dabei auf Neodent entfallen, heisst es.
Operating Leverage zeigt sich
Trotz negativer Währungseffekte habe die Rentabilität dank des «Operating Leverage»-Effekts und der vollen Auswirkungen der im Vorjahr eingeführten Kostensenkungsmassnahmen deutlich verbessert werden können. Alle Regionen hätten im ersten Halbjahr ein Wachstum in Lokalwährungen ausgewiesen, wobei Asien/Pazifik (+12%) und Nordamerika (+5,3%) fast zwei Drittel des Gesamtwachstums beigesteuert hätten. Wie erwartet habe sich nach einem starken ersten Quartal das Umsatzwachstum in Europa im zweiten Quartal aufgrund der Ostertage verlangsamt. Im Halbjahr wuchs der Umsatz in Europa zu LW um 1,4%, im zweiten Quartal sanken die Verkäufe aber um 1,5%.
«(…) wir sind jetzt während fünf aufeinanderfolgenden Quartalen schneller als der Markt gewachsen», wird CEO Marco Gadola in der Mitteilung zitiert. «Mit starken Volumensteigerungen und dank der nunmehr vollen Auswirkungen unserer Massnahmen zur Kostensenkung haben wir die versprochenen Rentabilitätsverbesserungen klar erreicht.» Bei den strategischen Zielen, ins Value-Segment vorzudringen und die Innovationsführerschaft zu verteidigen, seien zwar Fortschritte gemacht worden. Dennoch müsse noch mehr geleistet und weiter investiert werden, um die mittelfristigen Wachstumsziele zu erreichen.
Grössere Investitionen in China geplant
In China hat Straumann im Juli eine Vereinbarung zur Übernahme der Vertriebsaktivitäten der Beijing Finest Medical Group (BJFM) unterzeichnet, mit der seit 2003 als einzigem Vertriebspartner zusammengearbeitet wird. Im Rahmen der Vereinbarung werde Straumann einen fixen Kaufpreis von 9 Mio CHF an BJFM bezahlen und je nach Geschäftsentwicklung zusätzlich einen variablen Anteil von bis zu etwa 18 Mio entrichten, heisst es weiter. In China sind gemäss Mitteilung «grössere Investitionen» in den Aufbau eines Verkaufsteams und in lokale Aus- und Weiterbildungsorganisationen geplant.
Auch das preisgünstigere Value Segment soll verstärkt werden. Mit der neuen Firma «Instradent» sei eine Geschäftsplattform aufgebaut worden, die den Vertrieb und die Internationalisierung der verschiedenen Marken (bisher Neodent und Medentika) vorantreiben und koordinieren soll. Ein dediziertes Team in Basel habe mit der Gründung von Tochtergesellschaften begonnen, um die Marken in verschiedenen Ländern aufzubauen.
Guidance bestätigt
In Anbetracht der Entwicklung im ersten Halbjahr und der erwarteten positiven Entwicklung des Dentalimplantat-Marktes hat das Management die Guidance für das Gesamtjahr bestätigt. So wird unverändert von einem Jahresumsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich (in LW) ausgegangen. Zudem soll die Betriebsgewinnmarge erhöht werden. Mittelfristig werde ein «solides Wachstum und eine weitere Verbesserung der Betriebsmarge» angestrebt. (awp/mc/pg)