USA: Inflationsrate fällt wie erwartet auf 2,0 Prozent
Washington – Die Preise steigen in den USA trotz stark anziehender Konjunktur nur moderat. Waren und Dienstleistungen kosteten im Juli im Schnitt 2,0 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das US-Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit diesem Plus gerechnet. Im Juni war die Jahresteuerung mit 2,1 Prozent noch einen Tick höher ausgefallen.
Die Preise für Kraftstoff fielen im Juli um 0,3 Prozent. Im Juni waren sie noch um 3,3 Prozent gestiegen. Allerdings wirkte sich eine Dürre in Kalifornien auf die Lebensmittelpreise aus, die um 0,4 Prozent anzogen. Zudem sorgten steigende Mieten für den Auftrieb. Klammert man Energie- und Nahrungsmittelpreise aus, legte die Inflation in der sogenannten Kernteuerung im Juli zum Vormonat nur um 0,1 Prozent zu.
Zinserhöhung nicht vor Mitte 2015
Dieser Wert wurde auch im Juni erreicht. Die Experten der US-Notenbank Fed gehen davon aus, dass die Preissteigerung innerhalb der nächsten zwei Jahre unterhalb von zwei Prozent bleiben wird und damit im Zielbereich der Fed. Experten rechnen erst für Mitte 2015 mit einer Zinserhöhung. «Die Verbraucherpreise bestätigen das Bild eines geringen Preisdrucks in den USA. Insofern dürfte vorerst kein Druck auf die US-Notenbank entstehen, verstärkt über eine Leitzinswende nachzudenken», meint Ökonom Johannes Jander von der Helaba.
Baubeginne und Genehmigungen erholen sich unerwartet stark
Der US-Häusermarkt ist wieder auf Wachstumskurs: Nach Regierungszahlen vom Dienstag konnten sich die Baubeginne und Genehmigungen im Juli viel stärker als erwartet von einem Rückschlag im Vormonat erholen. Demnach lagen die Baubeginne 15,7 Prozent höher als im Vormonat, die Genehmigungen stiegen um 8,1 Prozent. Bankvolkswirte hatten dagegen nur Zuwächse um 8,1 Prozent bei den Beginnen beziehungsweise 2,8 Prozent bei den Genehmigungen erwartet.
Im Juni waren die Immobiliendaten ausserdem nicht so schwach wie ursprünglich gemeldet ausgefallen. Die Baugenehmigungen gingen demnach nur um revidiert 3,2 Prozent (zuvor 4,2 Prozent) und die Zahl der Baubeginne um revidiert 4,0 Prozent (zuvor 9,3 Prozent) zurück. Für Juli meldete die Regierung bei den Genehmigungen einen Zuwachs von 973 000 auf 1,052 Millionen und bei den Baubeginnen von 945 000 auf 1,093 Millionen. (awp/mc/pg)