Orell Füssli bleibt trotz höherem Umsatz in den roten Zahlen
Der Sicherheitsdruck bleibt das Sorgenkind von Orell Füssli. (Foto: Orell Füssli)
Zürich – Orell Füssli bleibt auch im neuen Geschäftsjahr 2014 unter Druck. Die Industrie- und Handelsgruppe hat zwar in den ersten sechs Monaten mehr Umsatz erwirtschaftet, auf operativer Ebene resultierte aber weiterhin ein Verlust. Für das Gesamtjahr rechnet die Gruppe mit Resultaten in der Grössenordnung des Vorjahres. Dies gilt allerdings nicht für das grösste Sorgenkind, den Bereich Sicherheitsdruck.
Der Nettoerlös stieg im ersten Semester um 2,1% auf 131,2 Mio CHF. Beim operativen Ergebnis auf Stufe EBIT weist das Unternehmen einen Fehlbetrag von 4,0 Mio aus, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 2,2 Mio resultiert hatte. Wegen geschäftstypischen Saisoneffekten seien die Halbjahreszahlen für das Jahresergebnis nicht richtungsweisend, teilt Orell Füssli am Donnerstag mit. Das Ergebnis lag ebenfalls mit 4,0 Mio im roten Bereich nach einem Verlust von 2,1 Mio im Vorjahr.
Sicherheitsdruck und Thalia-Joint-Venture mit Verlust
Im Sicherheitsdruck stieg der Umsatz leicht um 2,8% auf 40,6 Mio CHF. Der Fehlbetrag auf Stufe EBIT erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr allerdings wieder auf 3,3 nach 2,0 Mio. Zwar verbesserte Orell Füssli nach dem Ausfall von zwei Engpassmaschinen im Vorjahr die Verfügbarkeit des Maschinenparks im ersten Halbjahr, die nutzbare Produktionskapazität sei aber infolge der Gesamtrevision der Kupferdruckmaschine eingeschränkt, schreibt die Gruppe. Die neue Offsetdruckmaschine wird im dritten Quartal aufgebaut. Damit seien die wesentlichen Produktionsengpässe für die neuen Serien im vierten Quartal behoben.
Aus dem Joint Venture Orell Füssli Thalia resultierte ein Nettoerlös von 48,3 Mio CHF und ein Betriebsverlust auf Stufe EBIT von 1,6 Mio. Diese Zahlen sind nicht vergleichbar mit dem Vorjahr, da die Kooperation erst seit dem 1. Oktober 2013 läuft. Das Marktvolumen für Bücher habe wieder abgenommen und der Trend zur Verlagerung des Buchhandelsgeschäftes ins Internet setze sich fort, schreibt die Gruppe. Dabei löse das E-Book bei einem Teil der Kundschaft das physische Buch immer mehr ab.
Leicht weniger Umsatz verzeichnete die Division Atlantic Zeiser. Der Nettoerlös sank um 1,2% auf 37,8 Mio CHF. Gut lief es dabei vor allem bei den Systemlösungen für den Verpackungsdruck sowie bei den Serviceumsätzen. Eine «eher zögerliche» Nachfrage beobachtete die Gruppe derweil bei Nummerierwerken und Kartensystemen. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel mit 1,5 Mio CHF im Rahmen des Vorjahres aus. Es sei in der Anlaufphase von neuen Systemen und Anlagen zu höheren Kosten gekommen, so Orell Füssli.
Resultate im Rahmen des Vorjahres erwartet – ausser bei Sicherheitsdruck
Die für das Gesamtjahr erwarteten Resultate für Atlantic Zeiser, Orell Füssli Thalia und den Verlag lägen in der Grössenordnung des Vorjahres, heisst es weiter. Für den Sicherheitsdruck sei das Jahresergebnis derzeit noch schwieriger abzuschätzen. Das Ergebnis hänge direkt davon ab, wie der anspruchsvolle Produktionsplan für das zweite Halbjahr eingehalten werden könne, so Orell Füssli. (awp/mc/upd/ps)