CH-Schluss: Unverändert nach auf und ab – Schlusslicht UBS
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag nach einer verhältnismässig volatilen Sitzung praktisch unverändert geschlossen. Der Leitindex SMI hatte nach einem Start in der Gewinnzone im Laufe der ersten Tageshälfte insbesondere durch die Belastung der schwachen Nestlé- und UBS-Papiere zunächst ins Minus gedreht. Letztere lagen nach dem Zwischenergebnis im Fokus. Ab der Mittagszeit legten die beiden Pharmaschwergewichte Roche und Novartis deutlich an Wert zu, während zugleich die ersteren beiden ihre Verluste eingrenzten. In der Folge schaffte der SMI den Sprung über die Gewinnschwelle. Gegen Handelsende bröckelten die Gewinne dann erneut vollständig ab. Zum Handelsschluss haussierten die Titel des Dentalimplantat-Herstellers Nobel Biocare im Zuge neuerlicher Übernahmespekulationen.
Überschattet wurde die Stimmung von den vielen politischen und militärischen Konflikten, angefangen von der Krise in der Ostukraine über den Gaza-Krieg bis hin zu den schweren Unruhen im Irak und in Syrien. Da die Anleger bereits die zur Wochenmitte anstehenden Ankündigungen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank und die Angaben zum Wirtschaftswachstum in den USA im zweiten Quartal auf dem Radar gehabt hätten, sei das Kaufinteresse eher zurückhaltend gewesen, sagte ein Händler in Zürich. Makroseitig blieben grössere Impulse aus.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,02% höher bei 8’532,11 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor hingegen um 0,04% auf 1’296,03 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum um 0,09% auf 8’452,93 Punkte zulegte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 20 im Plus, acht im Minus und zwei unverändert.
Das Augenmerk lag auf den Aktien der Grossbank UBS (-1,8%) nach dem Zwischenergebnis. Zunächst mit Aufschlägen gestartet, drehten die Titel bereits im frühen Handel ins Minus, wo sie bis zum Handelsende als schwächster Blue Chip verblieben. Das von der grössten Schweizer Bank für das zweite Quartal 2014 veröffentlichte Ergebnis lag auf Konzernebene sowohl beim Geschäftsertrag als auch beim Konzernergebnis zwar über den jeweiligen Konsensschätzungen. Auf wenig Freude stiessen dagegen das Ergebnis und die Bruttomarge im zukünftigen Kerngeschäft Wealth Management. Überschattet wurde das ansonsten solide Quartalsergebnis der grössten Schweizer Bank zudem von Rechtsfällen, die wie ein Fass ohne Boden scheinen. Die Titel der CS (-0,4%) verloren moderater.
Grössere Einbussen verzeichneten zudem einige Zykliker wie ABB (-0,9%), Sika (-0,4%) und Kühne+Nagel (-0,3%) sowie die Pharmawerte Actelion (-0,6%).
Auf der Gewinnerseite hatten am Ende Transocean und das SMI-Schwergewicht Novartis mit einem Plus von je 0,8% die Nase vorn. Relevante News lagen zu beiden Unternehmen nicht vor. SGS hatten am Dienstag ebenfalls einen starken Lauf und legten 0,7% zu. Die Titel hätten von Aussagen des Konkurrenten ALS profitiert, wonach der Tiefpunkt des Zyklus im Bereich «Minerals» erreicht sei. Weitere Zykliker wie Adecco (+0,6%) und Geberit (+0,5%) wurden gekauft. Bâloise (+0,6%) waren die stärksten Finanzpapiere.
Am breiten Markt sprangen zum Handelsende Nobel Biocare (+15,5%) nach Verkaufsgerüchten markant in die Höhe. Um den Dentalimplantat-Hersteller ranken sich immer wieder einmal Verkaufsgerückte, so Marktbeobachter. Fest zeigten sich den ganzen Tag über die Aktien des Chipherstellers AMS (+15,4%). Das an der Schweizer Börse kotierte österreichische Unternehmen hat am Montagabend für das zweite Quartal einen Rekordumsatz sowie eine deutlich gesteigerte Marge gemeldet und die Guidance für das dritte Quartal angehoben. Die Vorgaben der Analysten wurden übertroffen. In der Folge erhöhten sie zum Teil die Einstufungen und die Kursziele.
Positiv auf Halbjahreszahlen reagierten auch die Aktien des Bankensoftware-Anbieters Temenos (+0,8%), nachdem sich das Management an einer Telefonkonferenz optimistisch für die Zukunft zeigte. Auch Also (+1,8%) legen nach der Präsentation der Halbjahreszahlen zu, wogegen die Papiere der Walliser Kantonalbank (-0,1%) nach den neusten Zahlen wenig verändert schlossen.
Auf der Gegenseite zeigten Schlatter (-7,9%) bei dünnem Volumen grössere Einbussen. (awp/mc/pg)