AFG ernennt William Christensen zum neuen CEO
William J. Christensen, designierter AFG-CEO. (Foto: AFG)
Arbon / Rapperswil-Jona – Der Bauzulieferer AFG Arbonia Forster beruft den Geberit-Manager William Christensen zum neuen CEO. Die Analysten werten die Berufung eines erfahrenen Managers aus dem Bereich der Bauzulieferindustrie positiv und die Aktie notiert im frühen Handel mit Aufschlägen.
Christensen ist derzeit noch in der Konzernleitung des Sanitärtechnikers Geberit tätig und verantwortet dort die Aktivitäten ausserhalb Europas. Der 41-jährige Manager wird das Unternehmen per Ende September verlassen und die operative Leitung bei AFG ab dem 1. November übernehmen, wie am Montag aus den Mitteilungen der beiden Unternehmen hervorgeht.
AFG sucht seit Ende Februar einen CEO. Damals trennte sich das Unternehmen per sofort von Daniel Frutig und Verwaltungsratspräsident Rudolf Graf übernahm interimistisch das Amt des CEO. Der Grund für den Abgang Frutigs: Bei den Mitgliedern des Aufsichtsgremiums war die Überzeugung gereift, dass die nun beginnende Phase des Aufbaus andere Ansprüche an die Unternehmensführung stelle als die Aufräumphase. AFG musste damals aufgrund von Abschreibungen für das Geschäftsjahr 2013 einen Verlust in der Höhe von rund 50 Mio CHF ankündigen.
Nettoverlust von 2,6 Mio CHF im ersten Halbjahr
In der Vorwoche hatte AFG vor der planmässigen Publikation der Halbjahreszahlen am 7. August eine Gewinnwarnung herausgegeben. Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen aufgrund der unbefriedigenden Umsatzentwicklung, der stark unter Druck stehenden Margen und den Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit den laufenden bzw. abgeschlossenen Devestitionen und Akquisitionen einen Nettoverlust von 2,6 Mio CHF erwirtschaftet.
Nun soll bei AFG William Christensen den Aufbau vorantreiben. Bei Geberit hatte er seine Tätigkeit im Jahr 2004 aufgenommen und gehörte seit 2009 der Konzernleitung an. Er habe in dieser Zeit wesentlich zur Internationalisierung des Geschäfts beigetragen und wichtige Initiativen ausserhalb der europäischen Kernmärkte eingeleitet, schreibt Geberit. Auch AFG hebt den umfassenden strategischen und operativen Leistungsausweis hervor, mit langjähriger Erfahrung in der Bauzulieferindustrie und die «ausgezeichnete Kenntnisse» im internationalen Umfeld als Pluspunkte.
Analysten sehen Personalie positiv – Erfahrener Manager
Bei den Analysten stösst die Berufung von Christensen auf ein positives Echo. Damit könne AFG die vakante Position mit einem in der internationalen Bauzulieferindustrie erfahrenen Manager besetzen, der insbesondere im Marketing und Vertrieb über wichtige Erfahrungen verfügt, schreibt die ZBK. Wichtig werde jedoch auch sein, ob er den Herausforderungen in der Logistik und Produktion erfolgreich begegnen kann.
Auch Sarasin und Vontobel sehen die Personalie stützend für den Aktienkurs. Christensen werde jedoch vor einigen Herausforderungen stehen, heisst es übereinstimmend. So sei offensichtlich, dass der Transformationsprozess länger dauere als geplant und das Umsatzwachstum behindere, so der Analyst von Sarasin. Auch eine Margenverbesserung im deutschen und Schweizer Mark sei angesichts des hohen Wettbewerbdrucks durch Importe schwierig. Auch Währungseffekte, Projektverzögerungen und Produktionsengpässe hätten einen negativen Einfluss.
Die Aktie von AFG notiert um 09.37 Uhr mit 24,45 CHF (+2,1%). (awp/mc/upd/ps)