Chinas Häusermarkt kühlt weiter ab
Bau von neuen Wohnhäusern in China.
Peking – Der heiss gelaufene Immobilienmarkt Chinas kühlt weiter ab. Dies zeigen neue Daten des nationalen Statistikamts vom Freitag. Demnach sind die Häuserpreise im Juni in so vielen Städten gefallen wie lange nicht mehr. Im Monatsvergleich waren die Preise in 55 von insgesamt 70 Städten rückläufig. Das ist der höchste Wert seit Anfang 2011. Frühere Zahlen sind nicht aussagekräftig, weil die entsprechenden Daten anders erhoben wurden. Im Jahresvergleich steigen die Preise zwar weiter, allerdings mit merklich geringerem Tempo als noch vor wenigen Monaten.
Der Immobilienmarkt gilt als Achillesferse der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft. Nach einem jahrelangen Bauboom ist das überschüssige Angebot gross, es gibt zahlreiche Leerstände. Zudem wurden die Bauten mit reichlich Kredit und Staatsmitteln finanziert, weswegen der Zustand der staatlichen Banken stark von der Entwicklung am Häusermarkt abhängt. Auf der anderen Seite ist eine Abkühlung des Marktes gewollt, um Übertreibungen zu vermeiden oder zurückzudrehen. Der Abkühlungsprozess gilt jedoch als Gratwanderung, weil ein zu schneller oder zu starker Hauspreisverfall zu Verwerfungen führen kann. (awp/mc/ps)