US-Schluss: Dow fällt unter 17’000 Punkte – Ukraine-Krise belastet

US-Schluss: Dow fällt unter 17’000 Punkte – Ukraine-Krise belastet

New York – Die sich wieder zuspitzende Ukraine-Krise hat den Dow Jones Industrial am Donnerstag unter die Marke von 17’000 Punkten gedrückt. Zwar hatte der US-Leitindex bei 17 151 Punkten erneut ein Rekordhoch erreicht, anschliessend drehte er aber ins Minus. Am Ende gab er um 0,94 Prozent auf 16 976,81 Punkte nach. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 1,18 Prozent auf 1958,12 Punkte. An der Technologiebörse büsste der Auswahlindex Nasdaq 100 1,38 Prozent auf 3878,01 Punkte ein.

Im Osten der Ukraine war eine Passagiermaschine der Malaysia Airlines abgestürzt. Die Trümmer liegen im Kampfgebiet. Regierungstruppen und Separatisten beschuldigen sich gegenseitig, den Jet abgeschossen zu haben. «Aus Sicht der Finanzmärkte muss man hoffen, dass sich zwischen dem Absturz der Maschine und Russland keine Verbindungen ergeben», sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. Denn dann könnte die Lage auch am Energiemarkt eskalieren. Weitere Sanktionen gegen Russland wären wohl die Folge mit vermutlich unabsehbaren Auswirkungen. Ein solches Szenario wäre der sprichwörtliche «schwarze Schwan», mit dem niemand an den Märkten rechnen könne.

Zudem hatten Konjunkturdaten ein gemischtes Bild der Wirtschaft der Vereinigten Staaten gezeichnet. Die Baubeginne und -genehmigungen hatten stark nachgegeben, während sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia überraschend weiter aufgehellt hatte und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche weiter gesunken waren. Auf Unternehmensseite wurden die jüngsten Quartalszahlen hingegen überwiegend positiv aufgenommen.

Die Aktien der UnitedHealth Group zogen an der Spitze des Dow Jones um 1,61 Prozent an. Die Belastungen durch die Gesundheitsreform in den USA hatten dem Krankenversicherer weniger zugesetzt als befürchtet. Auch Ebay überzeugte die Anleger mit dem jüngsten Geschäftsbericht: die Aktien verteuerten sich im Nasdaq 100 um 0,65 Prozent. Trotz der Belastungen durch einen Hackerangriff hatte der Online-Handelskonzern vor allem dank seines erfolgreichen Bezahldienstes PayPal den Umsatz gesteigert. Der Gewinn war ebenfalls nach oben geklettert.

Microsoft-Titel stiegen um 1,02 Prozent. Bei seiner Neuaufstellung will der Software-Konzern bis zu 18’000 Stellen streichen. Morgan Stanley setzte die erfreuliche Berichtssaison der US-Banken fort. Die Investmentbank hatte den ungünstigen Marktbedingungen getrotzt und den Überschuss im zweiten Quartal fast verdoppelt. Die Papiere fielen dennoch um 0,62 Prozent. Analysten hatten sich zu den Resultaten positiv geäussert, zur Bewertung der Aktien aber etwas zurückhaltender. Die Papiere des Tabakkonzerns Philip Morris fielen nach besser als erwarteten Zahlen um vergleichsweise moderate 0,18 Prozent.

Noch weniger Grund zur Freude hatten die Aktionäre von Mattel und Sandisk. Mattel-Titel knickten um 6,58 Prozent ein, nachdem schwächelnde Verkaufszahlen bei dem US-Spielzeughersteller für einen Gewinneinbruch gesorgt hatten. Beim Hersteller von Flash-Speicherkarten Sandisk verwiesen Händler auf einen schwächer als gedachten Geschäftsausblick. Die Papiere brachen um mehr als 13 Prozent ein.

Der Kurs des Euro trat auf der Stelle. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,3525 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3525 (Mittwoch: 1,3532) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7394 (0,7390) Euro. Am US-Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 20/32 auf 100 12/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,45 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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