Givaudan H1: Deutlicher Gewinnanstieg trotz tieferem Umsatz

Givaudan H1: Deutlicher Gewinnanstieg trotz tieferem Umsatz

Givaudan-CEO Gilles Andrier.

Vernier – Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan hat im ersten Halbjahr 2014 trotz Umsatzrückgang den Gewinn gesteigert. Die Entwicklung der Verkäufe litt unter dem festen Schweizer Franken. Kosteneinsparungen nach einer Werksschliessung und ein einmaliger Gewinn aus der Veräusserung eines Grundstücks trieben derweil den Gewinn nach oben.

Die in Schweizer Franken gerechneten Verkäufe von Givaudan sanken von Januar bis Juni um 1,5% auf 2,19 Mrd CHF. In Lokalwährungen (LW) gerechnet sowie um Akquisitionen und Veräusserungen bereinigt wären die Verkäufe allerdings um 4,5% gestiegen, wie Givaudan am Donnerstag mitteilte.

Vor allem die anhaltende Währungsvolatilität in den Schwellenmärkten belastete die Rechnung. Auf der positiven Seite gilt indes zu vermerken, dass Givaudan in den Schwellenmärkten mit 9,2% in LW erneut überdurchschnittlich gewachsen ist. Diese bestreiten heute 45% des Konzernumsatzes.

Deutlicher Gewinnsprung
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA stieg um fast 11% auf 562 Mio CHF; daraus errechnet sich eine im Vorjahresvergleich um 2,7 Prozentpunkte höhere Marge von 25,6%. In Lokalwährungen ergab sich ein Anstieg des EBITDA um fast 18%. Givaudan begründet den Gewinnsprung mit höheren Volumen und tieferen Kosten nach der Schliessung einer Aromenfabrik in Bromborough (GB). Der Transfer von Produkten von Kemptthal zur neuen Aromenfabrik im ungarischen Makó verlaufe weiterhin nach Plan, so Givaudan.

Der Reingewinn kletterte um 13% auf 305 Mio, der Gewinn pro Aktie verbesserte sich auf 33,13 CHF (VJ 29,61 CHF). Zudem verbuchte Givaudan einen Einmalgewinn in Höhe von 38 Mio CHF aus der Veräusserung eines Grundstücks am Standort Dübendorf. Der freie Cashflow erreichte mit 218 Mio CHF rund 8,1% der Verkäufe. Mit diesen Zahlen hat Givaudan die Schätzungen der Analysten in Sachen Profitabilität deutlich übertroffen.

Starkes Wachstum in den Schwellenländern
Die Division Riechstoffe meldet einen Umsatz von 1,03 Mrd CHF. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,8% auf vergleichbarer Basis und einem Rückgang um 1,2% in Franken. Der Bereichs-EBITDA sank um 1 Mio CHF auf 252 Mio zurück, während die Marge um 0,2 Prozentpunkte auf 24,3% stieg.

Die Gesamtverkäufe von Parfüms (Bereiche Luxusparfümerie und Konsumgüter kombiniert) stiegen auf vergleichbarer Basis um 4,4%, in Franken sank der Umsatz um 2,3% auf 905 Mio. Bei der Luxusparfümerie (+5,0% auf vergl. Basis) sei das Wachstum vorrangig vom Geschäft in Lateinamerika, wo erneut ein zweistelliger Zuwachs verzeichnet wurde, getrieben worden.

Beflügelt durch Ergebnisse in Schwellenmärkten sei der Umsatz im Bereich Konsumgüter um 4,2% auf vergleichbarer Basis gestiegen. Die Verkäufe von Riechstoff-Ingredienzien legten gar um 7,6% zu, was auf ein gutes Wachstum bei Spezialitäten-Ingredienzien sowie auf die Zuwächse auf dem asiatischen und nordamerikanischen Markt zurückzuführen sei.

Die Division Aromen rapportierte einen Umsatz von 1,16 Mrd, woraus sich ein Anstieg von 4,3% auf vergleichbarer Basis bzw. ein Minus von 1,8% in Franken errechnet. Auch im Aromengeschäft sei das Wachstum von den Schwellenmärkten getrieben worden, während die reifen Märkte Nordamerikas und Westeuropas stagniert hätten. Der EBITDA kletterte dank des erwähnten Grundstückverkaufs um 21% auf 310 Mio CHF und die Marge nahm um 5,1 Prozentpunkte auf 26,8% zu.

Ziele bekräftigt
Ferner bekräftigt Givaudan seine Fünfjahresziele. Demnach streben die Genfer jährlich ein organisches Wachstum von 4,5 bis 5,5% an bei einem erwarteten Marktwachstum von 2 bis 3% sowie weitere Marktanteilsgewinne. Die EBITDA-Marge soll dauerhaft auf einem «branchenführenden» Niveau liegen. Ausserdem soll der freie Cashflow bis 2015 auf 14–16% des Umsatzes gehalten werden.

Erneut bekräftigt die Gruppe die Absicht, mehr als 60% des freien Cashflows an die Aktionäre auszuschütten. Zudem hält das Management an einem mittelfristigen Verschuldungsgrad von unter 25% fest. (awp/mc/ps)

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