Spanischer Wi-Fi-Anbieter Gowex vor der Pleite – Bilanzbetrug
Jenaro García Martín, ehemaliger CEO Gowex.
Madrid – In Spanien bahnt sich völlig überraschend der Kollaps des Telekom-Unternehmens Gowex an. Der global agierende Anbieter von drahtlosen Netzwerken (Wi-Fi) kündigte am Sonntag den Gang zum Konkursrichter an, weil er seine Schulden nicht mehr bedienen kann.
Zudem trat Firmenchef Jenaro García Martín mit sofortiger Wirkung zurück. Gowex erklärte, García Martín habe eingeräumt, seit mindestens vier Jahren die Bilanzen gefälscht zu haben.
Bilanzfälschung eingestanden
Dieser Vorwurf war am Dienstag erstmals von dem Unternehmen Gotham City Research erhoben worden. Gowex hatte die Anschuldigungen aber scharf zurückgewiesen und erklärt, die Wirtschaftsprüfer von PriceWaterHouseCoopers seien eingeschaltet und würden die Gotham-Vowürfe widerlegen. Tatsächlich folgte nun am Sonntag aber das Eingeständnis der Bilanzfälschung.
Gowex galt bis vor wenigen Tagen als imposante Erfolgsstory. Das Unternehmen bietet nach eigenen Angaben in weltweit 91 Städten wie etwa New York, Madrid und Bordeaux kostenlose Wi-Fi-Hotspots an und wies 2013 – im Gegensatz etwa zum US-Rivalen Boingo – einen Gewinn von 28 Millionen Euro aus. (awp/mc/ps)