Ausgaben für Sozialhilfe sind 2012 stark gewachsen
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Bern – Immer mehr Personen sind in der Schweiz auf Sozialhilfe angewiesen. 2012 stiegen die Kosten um 14% auf 2,4 Mrd CHF, die Zahl der Bezüger erhöhte sich um 6%. Insgesamt wuchsen die Ausgaben für Sozialleistungen aber etwas moderater.
Für all diese bedarfsabhängigen Leistungen, zu denen auch die Prämienverbilligung und die Ergänzungsleistungen zählen, gaben Bund, Kantone und Gemeinden 2012 gut 12,7 MRd CHF aus, 438 Mio oder 3,6% mehr als im Jahr zuvor. 2011 hatten die Ausgaben noch um 5,8% zugenommen, 2010 gar um 8,1%.
Das grösste Wachstum wurde 2012 mit 298 Mio CHF (+14,4%) bei der Sozialhilfe verzeichnet, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag bekanntgab. Ebenfalls stark, um 160 Mio, erhöhten sich die Ausgaben für Ergänzungsleistungen zu AHV und IV (EL).
1600 CHF pro Einwohner
Mit 4,4 Mio CHF machten die EL 2012 den grössten Posten der bedarfsabhängigen Sozialleistungen aus. Ein deutliches Plus von 111 Mio wurde auch bei der Sozialhilfe im Asyl- und Flüchtlingsbereich registriert. Auf dieses Konto gingen aber weniger als 5% der Gesamtausgaben.
4,2 Mrd CHF entfielen laut BFS auf die Verbilligung der Krankenkassenprämien, die damit erstmals leicht rückläufig war (-92 Mio). Gesamthaft wandte die öffentliche Hand 2012 im Schnitt 1582 CHF pro Einwohner für bedarfsabhängige Sozialleistungen auf, 38 CHF oder 2,5% mehr als 2011.
Dass die Sozialhilfe entgegen dem allgemeinen Trend 2012 deutlich stärker zu Buche schlug, wird vom BFS zum Teil auf den Sonderfall Genf zurückgeführt. Der Kanton integrierte die bislang separat geführte Arbeitslosenhilfe in die Sozialhilfe, wodurch sich die Klientenzahl sowie die Ausgaben markant ausweiteten.
Mehr Sozialhilfebezüger
Betrachtet man nur die übrigen Kantone, so betrug der Ausgabenzuwachs aber immer noch 10,5%. Der gesamtschweizerische Anstieg geht gemäss den Angaben des BFS auch auf die vermehrte Inanspruchnahme der Sozialhilfe zurück.
2012 waren 6,0% mehr Personen auf Unterstützung angewiesen als ein Jahr zuvor, ohne Genf 3,7% mehr. Die Ausgaben pro Sozialhilfeempfänger und -empfängerin verteuerten sich innert Jahresfrist landesweit um 7,9% auf durchschnittlich 9473 CHF.
Kantone tragen Hauptlast
2012 wurden 42,9% der Ausgaben für bedarfsabhängige Sozialleistungen von den Kantonen getragen. Der Bund übernahm 32,2%, 23,5% finanzierten die Gemeinden. Ausgewiesen werden nur die Nettoausgaben, das heisst die tatsächlich ausbezahlten Beiträge abzüglich der Rückvergütungen. (awp/mc/upd/ps)