Schweizer Aussenhandel im Mai im Gegenwind
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Bern – Im schweizerischen Aussenhandel gingen die Importe im Mai 2014 um 5 % zurück, während die Exporte stockten. Ausfuhrseitig zeigte sich sowohl branchenmässig wie auch geografisch ein facettenreiches Bild. Die Handelsbilanz wies nach Angaben der Eidg. Zollverwaltung einen Überschuss von 2,8 Mrd. Fr. aus.
Im Mai verminderten sich die Ausfuhren um 0,7 % auf 17,3 Mrd. Fr., wobei die Exportentwicklung eine Spannweite von – 4,0 bis + 6,0 % zeigte. Die Hälfte der Branchen wies ein Minuszeichen auf, darunter auch die beiden umsatzgrössten Industriezweige. Die Preise der Exportgüter blieben stabil (+ 0,1 %; reale Entwicklung: – 0,9 %).
Nebst den Ausfuhren der Papier- und Grafischen Industrie verringerten sich auch jene von Präzisionsinstrumenten um 4 %. Die Exporte der zweitgrössten Branche, der Maschinen- und Elektronikindustrie, sanken um 3 %. Die Chemisch-Pharmazeutische Industrie exportierte 2 % weniger. Merklich schwächer als im bisherigen Jahresverlauf stiegen die Exporte der Kunststoffindustrie (+ 1 %). In gleicher Grössenordnung nahmen die Lieferungen der Uhrenindustrie zu. Die Ausfuhren der Metallindustrie (Metallwaren: + 6 %) erhöhten sich um 4 %, während jene der Nahrungs- und Genussmittelindustrie um 5 % zulegten. Der Versand von Bijouterie- und
Juwelierwaren nahm – auch preisbedingt – um 6 % zu.
Rückläufiger Absatz in Europa und Asien
Je nach Kontinent lag der Absatz zwischen – 4 % (Lateinamerika und Asien) und + 11 % (Afrika). Das Minus im lateinamerikanischen Markt rührte von den gesunkenen Exporten nach Brasilien (-18 %) her. Dagegen legten die Lieferungen nach Mexiko um einen Viertel zu. Der Einbruch mit Indien (- 28 %; Pharmazeutika), Singapur (- 23 %) und Japan (- 13 %) erklärte den Rückgang mit Asien. China verzeichnete hingegen einen Zuwachs von 8 %. Der Hauptabnehmer Europa (EU: – 0 %) büsste ein Prozent ein, dies v.a. wegen Italien (- 13 % bzw. -170 Mio. Fr.) und Belgien (- 9 %). Beinahe eine Verdoppelung wies der Versand nach Irland aus (Pharmazeutika), während sich die Nachfrage aus Grossbritannien um 12 % und jene aus Deutschland um 4 % erhöhte. Nach Nordamerika nahmen die Ausfuhren um 5 % zu, wobei sich jene in die Vereinigten Staaten (+ 7 %) und nach Kanada (- 12 %) gegensätzlich entwickelten.
Irland begründet allein 2/3 des gesamten Importrückgangs
Das Importergebnis nach Kontinenten fiel gemischt aus. Aus Afrika sanken die Importe um einen Drittel, dies durch die insgesamt um 110 Mio. Fr. verminderte Rohöleinfuhr aus Libyen und Algerien. Europa (EU: – 6 %) lieferte 6 % weniger, wobei v.a. die halbierte Einfuhr aus Irland auf das Ergebnis drückte. Auch aus den Niederlanden (- 14 %), Frankreich (- 12 %) und Italien (- 7 %) wurde weniger importiert. Deutschland und Grossbritannien legten dagegen um 2 resp. 10 % zu. Die Bezüge aus Nordamerika (- 2 %; USA: – 3 %) sanken leicht, wogegen jene aus Asien (+ 4 %) zulegten. Aus Aserbaidschan (Rohöl) kam zwei Drittel und aus Thailand (Bijouterie) die Hälfte mehr Güter; Japan dagegen verlor drei Zehntel. Die Importe aus Lateinamerika nahmen um 8 % zu, dies aufgrund der gestiegenen Einfuhr aus Brasilien (+ 34 %). (EZV/mc/pg)