US-Schluss: S&P 500 auf Rekordhoch – US-Notenbank treibt an
New York – Ermutigende Aussagen der US-Notenbank (Fed) haben den S&P-500-Index am Mittwoch auf ein Rekordhoch gehievt. Auch der Dow Jones Industrial zog an und näherte sich wieder seiner Anfang Juni erreichten Bestmarke. Die Währungshüter sehen nach dem wetterbedingt schwachen Jahresauftakt eine Erholung der US-Wirtschaft und eine weitere Verbesserung am Arbeitsmarkt. Zudem bekräftigte die Fed-Chefin Janet Yellen, dass der Leitzins nach dem Ende der konjunkturstützenden Anleihekäufe für eine beachtliche Zeit niedrig bleiben werde.
Der Dow stieg nach einem verhaltenen Start um 0,58 Prozent auf 16 906,62 Punkte. Von seinem Rekordhoch ist der berühmteste Aktienindex der Welt damit nur noch gut 60 Punkte entfernt. Beim S&P-500-Index stand zum Handelsschluss ein Plus von 0,77 Prozent auf 1956,98 Punkte zu Buche. Bei 1957,74 Punkten hatte er kurz zuvor seinen historischen Höchststand erreicht. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,62 Prozent auf 3804,61 Punkte nach oben.
Angesichts der verbesserten Lage an der Jobfront fällt es der Fed nicht schwer, die Anleihekäufe zur Belebung der Wirtschaft ab Juli um weitere 10 Milliarden US-Dollar auf 35 Milliarden Dollar pro Monat zu drosseln. Den Leitzins beliess die Notenbank unverändert in einer Spanne von null und 0,25 Prozent. Ökonomen hatten mit diesen Entscheidungen gerechnet. Laut Volkswirt Paul Ashworth vom Analysehaus Capital Economics könnte die Fed erst im Juni 2015 wieder den Leitzins anheben. Dies decke sich grösstenteils mit den Markterwartungen.
Im Technologiesektor fokussierten sich die Anleger nach Zahlen auf Aktien von Adobe Systems. Beim Photoshop-Anbieter beginnt sich der Umstieg auf ein Abo-Modell auszuzahlen und er konnte in dem Ende Mai abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal bei Umsatz und Gewinn den Markt positiv überraschen. Analyst Nandan Amladi von der Deutschen Bank erhöhte seine Schätzungen und sein Kursziel für die Aktien auf 80 US-Dollar. Er empfahl die Aktien weiter zum Kauf. Die Titel zogen als Favorit im Nasdaq 100 um 8,20 Prozent auf 73,08 US-Dollar an. Amazon-Papiere zogen um 2,69 Prozent an. Das Unternehmen steigt ins Smartphone-Geschäft ein.
Auch die Anteile am US-Paketdienst FedEx zeigten sich im S&P 500 mit einem Plus von mehr als sechs Prozent sehr gut gefragt. Der Rivale der Deutschen Post DHL profitiert vom florierenden Online-Handel und lieferte in seinem vierten Geschäftsquartal mehr Pakete aus bei höheren Preisen. Analysten zeigten sich erfreut.
Am Indexende sackten die Titel von ConAgra Foods um mehr als sieben Prozent ab. Das Lebensmittelunternehmen hatte seine Gewinnprognose angesichts schleppender Geschäfte gekappt.
Im Dow schlossen fast alle Aktien im Plus. Lediglich die Titel des Chipherstellers Intel und des Softwarekonzerns Microsoft gaben minimal nach.
Der ums Überleben kämpfende Smartphone-Pionier Blackberry will sein Angebot an Apps mit Hilfe des Online-Händlers Amazon aufbessern. Blackberry-Kunden sollen mit der nächsten Version direkten Zugriff auf Amazons App-Store mit über 240’000 Android-Anwendungen bekommen. Die Blackberry-Titel gewannen rund drei Prozent. (awp/mc/upd/ps)