Irak-Krise hält Ölpreise auf Neun-Monatshoch
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New York / London – Die Kämpfe im Irak haben weiter für eine nervöse Stimmung am Ölmarkt gesorgt. Die Ölpreise hielten sich zu Beginn der Woche auf dem höchsten Stand seit neun Monaten. Am späten Montagnachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 112,83 US-Dollar. Das waren 37 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zur Lieferung im Juli stieg um zwölf Cent auf 107,03 Dollar.
Im frühen Handel erreichten der Brent-Preis bei 113,28 Dollar und der WTI-Preis bei 107,53 Dollar die höchsten Stände seit vergangenem September. Zuletzt lieferten sich die radikal-islamistische Terrorgruppe Isis und die irakische Armee heftige Gefechte in der Nähe der Hauptstadt Bagdad, wobei der Vormarsch der Isis-Kämpfer vorerst gestoppt scheint. «Die weiterhin angespannte Lage im Irak und die Befürchtung, dass es infolge der Auseinandersetzungen zu Lieferschwierigkeiten kommen könnte, halten die Notierungen auf erhöhtem Niveau», kommentierten Experten des Bankhauses Metzler.
Brent-Preis vor Korrektur nach unten?
Fachleute der Commerzbank sehen aber auch die Möglichkeit eines deutlichen Rückgangs der Ölpreise. So hätten im Norden des Iraks die Kurden die Kontrolle über die Ölfelder bei Kirkuk übernommen, was eine baldige Wiederaufnahme der seit Monaten lahmgelegten Öllieferungen aus diesem Landesteil ermöglichen könnte. «Da es den Isis-Extremisten nicht gelingen dürfte, die irakischen Öllieferungen zu beeinträchtigen, sollte Brentöl den Grossteil seines jüngsten Preisanstiegs korrigieren», so die Einschätzung der Commerzbank.
Auch Opec-Öl teurer
Der Preis für Opec-Rohöl legte zuletzt ebenfalls weiter zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 109,31 US-Dollar. Das waren 1,85 Dollar mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)