IHAG-Kommentar: Impulse für einen weiteren Anstieg fehlen kurzfristig

IHAG-Kommentar: Impulse für einen weiteren Anstieg fehlen kurzfristig

Zürich – Die Börsen starteten positiv in die neue Woche und der DAX schloss über der magischen Marke von 10‘000 Punkten. Ab Mittwoch kam es aber zu Gewinnmitnahmen. Die Einzelhandelszahlen in den USA waren eher schwach und die Weltbank reduzierte die globale Wachstumsprognose. Am Freitag erholten sich die Kurse ohne News etwas. Der S&P 500 verlor über die Woche 0.7% und der Euro Stoxx 50 0.4%. Der SMI ging knapp gehalten aus der verkürzten Handelswoche.

Auf der Zinsseite blieb es ruhig und die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen veränderten sich in den USA, Deutschland und der Schweiz kaum. Auch bei den Währungen blieben die Impulse aus. EUR/USD handelte knapp über 1.35 und USD/CHF bei 0.90. Der EUR/CHF hielt bei 1.218.

Bei den Edelmetallen kam es zu einer Avance. Die Unze Gold konnte sich über die Woche von USD 1250 auf USD 1274 hocharbeiten. Die steigenden Spannungen im Irak schüren die Befürchtungen, dass sich Rohöl verknappen könnte und trieben damit Gold und v.a. die Notierungen für das Crude Oil auf USD 113 pro Barrel Brent.

Unsicherheiten im Irak und im Gasstreit belasten
Nachdem Putin mit einigen Präsidenten am Pfingstwochenende gesprochen hatte und eine Entspannung bewirkte, gab dies den Börsen nochmals etwas Auftrieb. Allerdings rückte dann das Erstarken islamistischer Rebellen im Irak in den Vordergrund, wo sogar ein Bürgerkrieg droht. Am Montag ist das das russische Ultimatum für die Gaslieferung in die Ukraine ausgelaufen. Der russische Energiekonzern Gazprom hat die Gespräche mit der Ukraine über offene Gasrechnungen abgebrochen. Wenn die Ukraine nicht zahlt, wird dies auch Folgen für die EU haben da sie rund die Hälfte ihres Gas-Bedarfs via die Ukraine bezieht. Diese Unsicherheit belastet den Wochenstart der Börsen.

Warten auf Fed-Zinssitzung
Am Mittwoch wird die Chefin der US-Notenbank den Zinsentscheid präsentieren. Erwartet wird ein weiteres Senken der monatlichen Wertpapierkäufe. Dies dürfte die Börsen nicht gross bewegen. Allerdings ist am Freitag der sogenannte „Hexensabbat“, der dreifache Terminkontraktverfall, welcher meist zu erhöhter Volatilität führt. Auf den hohen Kursständen fehlen kurzfristig die Imuplse für einen weiteren Anstieg und wir erwarten nun eine Konsolidierung, welche auch eine kleine Korrektur von bis zu 3% bringen könnte. Negativer sind wir nicht, denn die Wirtschaft erholt sich langsam, die Unternehmen haben die Effizienz und meistens auch die Marge gesteigert, aber es gibt wenig Wachstum beim Umsatz. Die Währungsentwicklungen bremsen zusätzlich. Es gibt kaum günstige Aktien, aber die hohe Bewertung lässt sich im Tiefzinsumfeld mit fehlenden Alternativen, hohen Cashbeständen und guten Dividenden rechtfertigen. Somit sind wir in einer abwartenden Haltung.

Kursfantasien um Adidas
Nach einem Kursrückgang im 1. Quartal, hat Adidas im laufenden Quartal konsolidiert. Mit zunehmendem Fussballfieber könnte durch die erwarteten Rekordverkäufe von Fussballartikeln wieder etwas Kursfantasie aufkommen. Der sportliche Investor kann hier zukaufen, angesichts der leicht negativen Tendenz allerdings mit einem Trading Stopp bei EUR 76.10. (IHAG/frp/mc/ps)

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