CH-Schluss: Verluste nach ruhigem Handelsverlauf

CH-Schluss: Verluste nach ruhigem Handelsverlauf

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch tiefer geschlossen. Notierte der Leitindex SMI in der ersten Handelshälfte per Saldo noch kaum verändert, gaben die Kurse seit der Mittagszeit im Gleichschritt mit den wichtigsten europäischen Handelsplätzen nach. Einen konkreten Auslöser für den Rücksetzer habe es nicht gegeben, hiess es im Handel. Am Markt habe die Risikoneigung zuletzt nachgelassen, hiess es mit Blick auf die hohen Kursniveaus. Zudem hätten Anleger angesichts des Fehlens von Impulsen vermehrt ihre Gewinne eingestrichen.

Hierzulande verlief der Handel bei eher unterdurchschnittlichen Volumen in ruhigen Bahnen. Sowohl auf Unternehmens- wie auch auf der Makroebene blieben nennenswerte Impulse aus. Dies dürfte sich mit Blick auf die Agenda in den kommenden Tage auch nicht gross ändern.

Der Swiss Market Index (SMI) stand am Handelsende 0,47% tiefer bei 8’712,09 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,52% auf 1’324,60 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,44% auf 8’602,06 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 21 im Minus, sechs im Plus und drei unverändert.

Unter die Räder kamen Clariant, die am Ende der Sitzung 2,7% tiefer standen. Marktbeobachter sprachen nach dem guten Lauf innert Monatsfrist von Gewinnmitnahmen. Auch weitere Vertreter aus dem zyklischen Segment wie Adecco (-1,6%), Sika (-1,3%) und ABB (-0,9%) gaben ohne konkrete News überdurchschnittlich nach.

Abwärts ging es am Berichtstag auch für die Julius Bär-Aktien (-2,3%). Im Handel wurde auf die unverändert im Raum stehenden Bussensorgen im US-Steuerstreit verwiesen. Konkrete News lagen unterdessen nicht vor. Bei den Grossbankentiteln gaben UBS um 1,6% ab, CS (-0,4%) folgten mit etwas Abstand.

Nach unten gezogen wurde der Markt aber vor allem von den defensiven Pharmaschwergewichten Roche (-0,8%) und Novartis (-0,6%). Beide Aktien legten seit Jahresbeginn stärker als der Gesamtmarkt zu und waren noch am Dienstag massgeblich für die kräftige Aufwärtsbewegung an der Schweizer Börse verantwortlich. Am Berichtstag hatten die Analysten von Jefferies im Rahmen einer Studie zum globalen Pharmasektor das Kursziel für die beiden Titel erhöht und die jeweilige Kaufempfehlung bestätigt. Grössere Einbussen verzeichneten zudem die Aktien des Branchennachbarn Actelion, die um 0,9% verloren.

Bei den wenigen Gewinnern hatten Swatch mit einem Plus von 1,0% am Ende die Nase vorn. Auch die bisherigen SMI-Überflieger Holcim (+0,7%) bauten die seit Jahresbeginn aufgelaufenen Gewinne von über 20% aus. Ein tieferes Abgleiten des Gesamtmarktes verhinderten die schwergewichtigen Nestlé (+0,1%).

Im breiten Markt hatten Orascom (+8,6%) einen starken Lauf. Die Rückkehr in die Gewinnzone sowie die erwartete politische Stabilisierung in Ägypten dürften den Kurs angetrieben haben, hiess es. Auch die jüngst sehr volatilen Santhera (+9,1%) stechen ins Auge.

Auf der Gegenseite verzeichneten EFG (-6,5%) dagegen deutliche Verluste. EFG-Co-Gründer Jean Pierre Cuoni hatte angekündigt, im kommenden Jahr kürzer zu treten und das Präsidium des Verwaltungsrates abzugeben. Cuoni und seine Familie stellen gleichzeitig 30% der von ihr kontrollierten Aktien von insgesamt rund 5% aller Aktien zum Verkauf, was den Titel nun belastete. Laut Marktkreisen wurden die Aktien bereits zu einem Preis von 10,00 CHF platziert. Der Schlusskurs lag am Mittwoch bei genau 10 CHF.

Georg Fischer verloren 0,6% und Bucher Industries 0,8%, nachdem die Bank J. Safra Sarasin die beiden Titel in ihrem «Top Pick»-Portfolio ausgetauscht hat. Georg Fischer wurden neu auf die Liste gesetzt, im Gegenzug Bucher gestrichen. (awp/mc/pg)

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