EU-Schluss: Überwiegend fester – EZB-Beschlüsse stützen
Paris – Die wichtigsten Aktienmärkte in Europa haben am Donnerstag nach der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) überwiegend fester geschlossen. Der EuroStoxx 50 erreichte im Verlauf bei 3291 Punkten den höchsten Stand seit September 2008 und gewann letztlich 0,90 Prozent auf 3267,05 Punkte. Der CAC 40 in Paris stieg um 1,06 Prozent auf 4548,73 Punkte. In London fiel der britische FTSE 100 um 0,08 Prozent auf 6813,49 Punkte.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Leitzins im Euroraum wie erwartet von 0,25 auf 0,15 Prozent gesenkt. Gleichzeitig beschloss der EZB-Rat erstmals einen Strafzins von minus 0,10 Prozent für Bankeinlagen. «Die grosse Überraschung ist ausgeblieben, die Entscheidungen Mario Draghis sind nur eine Kampfansage», kommentierte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. «Die Keule grossvolumiger Anleihenkäufe hat die EZB nach wie vor in der Hinterhand und erst diese dürften Aktienmärkte und Wirtschaft so richtig auf Trab bringen.»
Der Sektor der Bauwerte legte um 1,35 Prozent zu. Papiere des Zementherstellers CRH gewannen 1,87 Prozent, jene des französischen Baukonzerns Vinci 1,41 Prozent und die von Saint Gobain 2,70 Prozent. Aktien des schwedischen Lastwagenbauers Volvo litten unter einer Analysten-Abstufung und sackten um 2,90 Prozent ab.
Anteilsscheine von ING stiegen um 2,35 Prozent. Der niederländische Finanzkonzern will seine europäische Versicherungssparte NN im zweiten oder dritten Quartal dieses Jahres an die Börse bringen. Bis Ende 2016 sollen alle Anteile verkauft sein. Die Europäische Kommission hatte ING aufgetragen, sich von der Versicherungssparte zu trennen. Das ist der Preis, den der Finanzkonzern für die Rettung durch den niederländischen Staat nach der Lehman-Pleite zahlen muss. (awp/mc/pg)