CKW leidet im ersten Halbjahr unter tieferen Strompreisen
CKW-CEO Felix Graf. (Foto: CKW)
Luzern – Die zur Axpo-Gruppe gehörenden Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) haben im ersten Halbjahr 2013/14 (per Ende März) weniger Gewinn erzielt. Das Vorjahresergebnis war allerdings von einem Sondereffekt positiv beeinflusst, zudem liess ein unverändert ungünstiges Preisumfeld auf den europäischen Strommärkten die Gesamtleistung sinken. Verbesserungen auf der Aufwandsseite konnten diesen Rückgang nicht aufwiegen. Das Management erwartet auch für das zweite Halbjahr keine Verbesserung des Geschäftsumfelds.
Die Gesamtleistung sank im Berichtszeitraum um 14% auf 465,7 Mio CHF, was zum Teil auf die stetig sinkenden Strommarktpreise zurückzuführen sei, teilte die Energieproduzentin am Mittwoch mit. Für den grössten Teil des Rückgangs sei aber ein Sondereffekt im Vorjahr verantwortlich. Damals konnten die CKW eine Rückstellung von 46 Mio CHF im Zusammenhang mit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Bewertungsmethode der Netzkosten auflösen.
Bei den Gewinnzahlen zeigt sich ein stärkerer Rückgang: Der EBIT ging um 37% auf 86,0 Mio und der Reingewinn um 32% auf 82,6 Mio CHF zurück. Vor dem Hintergrund der anhaltend schwierigen Verhältnisse auf dem Strommarkt sei dies noch ein zufriedenstellendes Halbjahresergebnis, heisst es.
Segmente Energie und Netze entwickeln sich unterschiedlich
Im Segment Energie sank die Gesamtleistung bei nahezu gleichbleibendem Energieabsatz um 12% auf 237,4 Mio CHF. Bei einem tieferen Aufwand stieg das Betriebsergebnis hingegen um rund ein Viertel auf 40,9 Mio CHF. Ohne die Verwendung einer im Vorjahr gebildeten Rückstellung für einen Energiebeschaffungsvertrag wäre der EBIT allerdings deutlich rückläufig – eine Folge der tieferen Preise bei Kunden mit Marktverträgen, schreibt das Unternehmen.
Das Segment Netze schloss beim Betriebsergebnis deutlich unter dem Vorjahr ab. Zwar begünstigten auch hier Sondereffekte das Resultat: So wurde einerseits eine Rückstellungen für regulatorische Verfahren (über 46,6 Mio) aufgelöst und andererseits ein Veräusserungsgewinn für die CKW Grid AG an die nationale Netzgesellschaft (von 3,9 Mio CHF) verbucht. Gesamthaft brach das Betriebsergebnis dennoch auf 39,1 Mio nach knapp 100 Mio im Vorjahr ein.
Das Installationssegment habe von der regen Bautätigkeit in der Zentralschweiz profitiert und ein stabiles Betriebsergebnis von 6,0 Mio CHF erzielt.
Investitionen auf Vorjahreshöhe
Im Berichtszeitraum wurden Investitionen in Höhe von über 36 Mio CHF und damit auf Vorjahresniveau in die Versorgungssicherheit und in Betriebsanlagen getätigt.
«Sehr anspruchsvolles» Geschäftsumfeld erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr 2013/14 erwartet das Management ein «sehr anspruchsvolles» Geschäftsumfeld. Das aktuelle operative Ergebnis sei von höheren Preisen für Termingeschäfte beeinflusst, die vor zwei bis drei Jahren am Terminmarkt abgeschlossen worden seien.
In der Zwischenzeit seien diese Preise weiter gesunken, was sich in den kommenden Geschäftsperioden in den Ergebnissen niederschlagen werde. Wie es weiter heisst, könne diese Preisentwicklung eine Neubewertung der Energiebeschaffungsverträge und der Kraftwerksbeteiligungen nach sich ziehen. (awp/mc/pg)