OC Oerlikon schliesst Kauf von Sulzer Metco ab
Brice Koch, CEO OC Oerlikon. (Foto: OC Oerlikon)
Zürich – Die beiden Industriekonzerne OC Oerlikon und Sulzer haben die im Januar angekündigte Transaktion zum Verkauf der Oberflächentechnologie-Sparte Metco an Oerlikon bereits am gestrigen Montag und damit früher als erwartet abgeschlossen. Durch die Zusammenführung von Metco und dem bestehenden Segment Coating von Oerlikon (Balzers) werde ein technologisch weltweit führendes Unternehmen für Oberflächenlösungen entstehen, teilte Oerlikon am Dienstag mit.
Bisher war als Zeitrahmen für den Abschluss das dritte Quartal avisiert worden. Das fusionierte Geschäft, dass nun in dem Bereich Surface Solutions zusammengefasst wird, erzielte 2012 einen Pro-forma-Umsatz von 1,2 Mrd CHF und ist damit mit 34% am Konzernumsatz das grösste Segment. Es verfügt über eine globale Präsenz mit rund 130 Standorten und mehr als 110 Beschichtungszentren. Die Konsolidierung erfolgt per 1. Juni.
Neuer Sparten-CEO
CEO von Oerlikon Surface Solutions wird mit sofortiger Wirkung Balzers-Manager Roland Herb und nicht der bisherige Balzers-CEO Hans Brändle. Dieser habe sich aus persönlichen Gründen entschlossen, anderweitige Opportunitäten zu verfolgen, heisst es in den Communiqué weiter. Bis Mitte 2015 bleibt er jedoch in einer beratenden Funktion tätig. Herb ist seit 1997 bei Balzers. Seit 2006 ist er verantwortlich für rund 80% des Segment-Geschäfts.
Der Hauptsitz des Segments wird in Balzers, Liechtenstein, sein. Die Beiden Marken Balzers und Metco bleiben jedoch erhalten. Die Leitung der Business Unit Oerlikon Balzers liegt künftig bei Bernd Fischer, Oerlikon Metco wird von dem früheren Sulzer-Manager Thomas Gutzwiller geführt.
Prognose auf Grundlage der Konsolidierung angepasst
Unter Berücksichtigung einer siebenmonatigen Konsolidierung von Metco erwartet OC Oerlikon in 2014 gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs beim Bestellungseingang von mehr als 10% und ein Umsatzwachstum von mehr als 15%. Unter vollständiger Berücksichtigung der Aufwendungen für die Transaktion und Integration sowie von Bilanzeffekten im Zusammenhang mit der Übernahme von Metco liegt die erwartete EBIT-Marge der Gruppe bei rund 10%, die EBITDA-Marge bei rund 15%.
Bisher hatte das Unternehmen vor Abschluss der Metco-Transaktion mit einem organischen Umsatzwachstum gerechnet. Der Bestellungseingang und die Profitabilität wurden stabil erwartet. Oerlikon wird künftig von einer EBIT zu einer EBITDA-Berichterstattung übergehen, um nicht zahlungswirksame Bilanzposten zu neutralisieren und die operativen Geschäftsaktivitäten angemessen abzubilden, heisst es weiter.
Die Transaktion lasse den nötigen finanziellen Spielraum, um weiter in langfristig profitable Wachstumschancen zu investieren. Die Nettoverschuldung werde rund 100 Mio CHF betragen.
Sulzer erhält 850 Mio Franken nach Steuern
Sulzer fliessen durch diese Transaktion wie bereits bekannt rund 850 Mio CHF nach Steuern zu, wie Sulzer in einer eigenen Mitteilung schreibt. Sulzer-CEO bezeichnet den Verkauf gemäss einem Zitat als einen «wichtigen Schritt für die Fokussierung der Aktivitäten von Sulzer auf die drei attraktiven Hauptmärkte Öl und Gas, Energie und Wasser», wo Sulzer nach dem Verkauf rund 80% des Umsatzes erzielt. (awp/mc/pg)